Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
in 2007 beschloss der Stadtrat den Start für die „Biostadt Augsburg“. Ziel des Stadtratsbeschlusses war es unter anderem, den Anteil an Bio-Lebensmitteln bei der Verpflegung in Kindertagesstätten und Schulen auf 30 Prozent anzuheben. In der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Bildung und Ausbildung und des Allgemeinen Ausschusses und Ausschuss für Ordnung und Gesundheit am 09.07.2018 wurde ein aktueller Sachstandsbericht gegeben. Nach 11 Jahren ist die Bilanz sehr ernüchternd. Von dem angepeilten Ziel ist die Stadt noch weit entfernt. Der Bio-Anteil aller städtischen Kitas erhöhte sich von 10 Prozent im Jahr 2015 auf 18,5 Prozent in 2017. Bei der Schulverpflegung sieht es noch drastischer aus. Hier liegt der Bio-Anteil gerade einmal bei 4 Prozent. Die drei großen Caterer, die 62 Prozent der Schulen mit Essen versorgen, verwenden gar keine oder nur punktuell Bio-Produkte. Dies liegt unter anderem daran, dass in der Überlassungs- und Betriebsvereinbarung, die das Schulverwaltungsamt mit jedem Caterer abschließt, keinerlei Angaben zur Qualität der Essensversorgung enthält. Es liegt somit in der Verantwortung der Schule, die gewünschte Versorgungsqualität in der Leistungsbeschreibung ihrer Ausschreibung zu formulieren. Zudem bestehen bei den Schulen Ängste, dass die Verpflegung durch den geforderten Bio-Anteil teurer wird und kein Anbieter gefunden wird.
Besonders in der Schulverpflegung könnte die Einführung von Bio-Essen besser gelingen, wenn die Schulen diese Qualität einfordern und die Schul-Caterer geschult werden, diese Qualität wirtschaftlich einzusetzen. Dies bedarf einer fachgerechten und intensiven Beratung aller Beteiligten der Schulfamilien und der Caterer.
Das Biostädte Netzwerk (Augsburg ist Gründungsmitglied) initiiert als nächstes Verbundprojekt ein Bio- Coaching“ für städtische Betriebe bzw. Betriebe die kommunale Einrichtungen verpflegen. Aus diesem Grund wurde in der gemeinsamen Sitzung vom 09.07.2018 beschlossen, das Projekt „Bio-Coaching für Augsburger Schul-Caterer“ ab 2019 einzuführen.
Die erforderliche Betreuung und Beratung der Schulfamilien, die Beratung und Weiterbildung der Caterer, sowie die Kontrolle der Einhaltung der von den Schulen ausgeschriebenen Kriterien sollte am besten von einer qualifizierten Fachkraft bei der Stadt Augsburg durchgeführt werden.
Aus diesem Grund stellt die SPD-Stadtratsfraktion folgenden
Antrag:
Die Verwaltung wird beauftragt zu den Stellenplanberatungen 2019 eine Stelle „Fachkraft (Ökotrophologe) im Gesundheitsamt einzurichten.
Mit freundlichen Grüßen
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Margarete Heinrich Dr. Florian Freund Gabriele Thoma Ulrich Wagner Angela Steinecker
Fraktionsvorsitzende stellv. Fraktionsvorsitzender Stadträtin Stadtrat Stadträtin
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Sieglinde Wisniewski Dieter Benkard Jutta Fiener Hüseyin Yalcin
Stadträtin Stadtrat Stadträtin Stadtrat
In PDF herunterladen: SPD-Fraktion stellt Antrag für eine Stelle eines Ökotrophologen zum Stellenplan 2019