Augsburg, 30.03.2022. Die heutige Armutskonferenz „Der Armut in Augsburg begegnen“ der SPD / DIE LINKE – die soziale fraktion im Augsburger Rathaus ist sehr gut angenommen worden und lieferte interessante Diskussionen mit den Gästen aus dem Augsburger Sozialbereich und den Experten von Armutskonferenz, Diakonie und DGB. Auf der Grundlage des wissenschaftlichen Vortrags von Christian Rindsfüßer (SAGS Institut) wurden die unterschiedlichen Facetten des Auftretens von Armut aufgezeigt und mögliche Handlungsmöglichkeiten seitens der Kommune Augsburg erörtert.
Gregor Lang, Stadtrat: „Die Gründe und Ursachen von Armut sind sehr vielfältig, doch lassen sich einige Stellschrauben identifizieren, mithilfe derer Armut in Augsburg gezielt bekämpft werden könnte. Stichwörter sind hier u.a. flächendeckende Kinderbetreuung und ein gerechter Bildungszugang, preiswerter kommunaler Wohnraum, die Einführung einer Vergabeordnung durch die Stadt, die kommunale Aufträge nur an tarifgebundene Unternehmen vergibt. Diese Punkte können auf kommunaler Ebene bearbeitet werden.“
In Bundeszuständigkeit liegen weitere sehr wichtige Punkte, wie eine armutsfeste Grundsicherung, ein höherer Mindestlohn, armutsfeste Renten und die ausreichende Finanzierung der Kommunen, so dass diese ihre kommunalen Pflichtaufgaben auch vernünftig erledigen können.
„Armut kann jeden betreffen. Dies wurde in verschiedenen Wortbeiträgen deutlich. Die Coronakrise hat beispielsweise gezeigt, dass viele Arbeiter, die in Kurzarbeit waren, auf einmal Angst haben ihre Wohnung zu verlieren, die zunehmende Altersarmut betrifft immer mehr Rentner*innen, auch solche mit 35 und mehr Versicherungsjahren. Dies ist für ein so reiches Land wie unseres eine Zumutung. Auch eine Zumutung ist, dass selbst im Jahr 2022 Faktoren wie Migrationshintergrund, mehr als zwei Kinder zu haben oder Alleinerziehend zu sein, das Armutsrisiko signifikant erhöhen“, so Florian Freund, Fraktionsvorsitzender.
