Augsburg braucht keine Kommunikationsarmee – sondern echte Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern

Die Stadt Augsburg hat in den letzten Jahren ihre Kommunikationsabteilung erheblich ausgebaut. Mit über 58 Mitarbeitenden in Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und einem Budget von mehr als 4,3 Millionen Euro wächst die sogenannte „Kommunikations-Armee“ stetig. Doch während die Ausgaben steigen, bleibt die eigentliche Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern auf der Strecke.

Statt echter Begegnungen und Unterstützung in den Bürgerbüros zu schaffen, dominiert vor allem teure Eigen-PR, Instagram-Gewinnspiele und gefühlig inszenierte Social-Media-Beiträge. Die Stadtregierung vermittelt den Eindruck, als würde sie die Fuggerstraße umbauen und die Realschule in Lechhausen planen. Hinter den Kulissen bleiben jedoch viele Details unklar, und die tatsächlichen Maßnahmen und Planungen sind bislang nicht konkret. Stattdessen werden diese Themen vor allem auf Social Media inszeniert, was bei den Augsburger Bürgerinnen und Bürgern den Eindruck erweckt, es tue sich etwas in unserer Stadt – obwohl konkrete Fortschritte bislang fehlen. Die Folge: Millionen fließen in die professionelle Außendarstellung, während in den Bürgerzentren Schlangen stehen, Kitas Personal fehlt, Müllwerkerinnen am Limit arbeiten und die Stadt ihre Kernaufgaben aus den Augen verliert.

Zudem bleiben kreative Köpfe in der Augsburger Agenturlandschaft ungenutzt, da große städtische Kommunikationsbudgets intern gebunden sind. Statt regionale Kreativwirtschaft zu fördern, werden Aufträge kaum an lokale Agenturen vergeben.

Die SPD-Stadtratsfraktion schlägt vor, die Kommunikation der Stadt Augsburg wieder stärker an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger auszurichten:

Die Hauptkommunikationsstelle (HAKOM) soll schlanker werden, um sich auf Kernaufgaben wie Pressearbeit, Krisenkommunikation und Verwaltungskommunikation zu konzentrieren.

Kommunikationsstellen sollten punktuell in Bürgerbüros verankert werden – dort, wo Menschen Fragen haben, Sorgen äußern und Unterstützung benötigen.

Externe Kreativleistungen (Design, Kampagnen, Videos) sollen gezielt an Augsburger Agenturen und Freiberufler vergeben werden, um frische Ideen, regionale Wertschöpfung und Vielfalt zu fördern.

Die freiwerdenden Mittel sollen in die Schaffung dringend benötigter Stellen investiert werden: Erzieherinnen, Müllwerkerinnen, Sozialarbeiterinnen – Menschen, die das Rückgrat unserer Stadt bilden.

Florian Freund, SPD-Stadtrat, betont:

„Kommunikation heißt zuhören, nicht nur posten. Wir brauchen weniger Hochglanz und mehr Herz – weniger Verwaltungspower für Instagram, dafür mehr Personal, das sich um Kitas, Müllabfuhr und Senioren kümmert. Die Stadt muss nah bei den Menschen sein, nicht in einem eigenen Kommunikations-Elfenbeinturm.“

Die SPD setzt sich für eine Stadt ein, die ihre Bürgerinnen und Bürger wirklich erreicht und unterstützt – mit echten Begegnungen.

F.d.R.

Michael Egger

Fraktionsgeschäftsführer

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