Fischlift am Hochablass

13.3.2024
AugsburgHochzoll

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

die Planungen um die Fischtreppe am Hochablass ziehen sich bereits seit über zehn Jahren seit der Fertigstellung des Kraftwerks am Hochablass. Seither gibt es immer wieder Verzögerungen bei der Umsetzung. An dem vorgesehenen Standort bietet sich seit Jahren eine Brachfläche. Erste Planungen eines Planungsbüros mit einem naturnahen Bach wurden von Seiten der Stadtwerke verworfen, weil Zweifel an der Hochwassertauglichkeit bestanden haben. Die Konstruktion einer Fischtreppe dürfte optisch auffallen, auch wenn die Stadtwerke versuchen wollen, diese mit einem künstlichen Wasserschleier und Bemoosung möglichst verträglich aussehen zu lassen. Die Kosten für eine Fischtreppe sind sehr hoch.

Zwischenzeitlich bieten seit einigen Jahren verschiedene Hersteller sogenannte Fischlift-Systeme an. Dabei befördert ein Korb die Fische mittels Schwimmkörper in einem Schachtbauwerk vom Unterwasser ins Oberwasser, oder auch umgekehrt.

Einer kontinuierlichen Lockströmung folgend gelangen die Fische in den Korb, werden sanft gehoben und schwimmen nach dem Hebevorgang wieder aus.

Diese innovative Fischaufstiegslösung kann bei geringem Platzbedarf auch große Fallhöhen bewältigen. Durch die Positionierung des Fischeinstiegs direkt neben dem Auslauf einer Wasserkraftanlage besteht eine optimale Anbindung an die für die Fischwanderung wesentliche Leitströmung.

Der Durchfluss für die Lockströmung kann mit einer kleinen Turbine auch energetisch genutzt werden.

Solche Fischliftsysteme werden aufgrund positiver Erfahrungen und geringeren Kosten vermehrt an Wasserkraftanlagen eingebaut, wie in Wangen/Allgäu.

Mit dem Neubau der Mindestwasserkraftanlage in Wangen wurden die ersten Entwicklungsschritte für dieses neuartige System im Jahr 2011begonnen. Im November 2012 folgte der Wasserrechtsantrag für den erstmaligen Einsatz eines Hydro-Fischliftes Für Fische wird die Überwindung von großen Höhenunterschieden,

auch über 30 m, mit einem einzelnen Hydro-Fischlift ermöglicht. Er bietet Anlagen mit beengten Platzverhältnissen eine wartungsarme und platzsparende Alternative zu herkömmlichen Fischaufstiegsanlagen. Fischarten, für die der Aufstieg über herkömmliche Fischtreppen nur schwer zu meistern war, wird durch den Hydro-Fischlift eine deutliche Erleichterung zur flussaufwärts Wanderung geboten. Die Funktionalität der neuartigen Fischliftsysteme wurde bereits umfangreich getestet und belegt. Neben dem geschilderten Liftsystem gibt es auch noch alternative Bauformen z.B. mit sich drehenden, senkrecht stehenden Rohrtrommeln, die in zwei ineinander verbauten Schnecken die Fische gleichzeitig nach oben und unten transportieren. Auch hier besteht die Möglichkeit der Energiegewinnung und der Platzbedarf ist vergleichbar gering.

Aus diesem Grund stellt die SPD-Stadtratsfraktion folgenden

Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, ob an dem Kraftwerk des Hochablasses ein Fischlift-System oder Alternativen wie oben beschrieben zum Einsatz kommen können.

Mit freundlichen Grüßen

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