Hermann –Schmid-Akademie: CSU agiert mit OB-Kandidatin hilflos!

10.3.2020
Augsburg

Die SPD-Fraktion hat mit einem Antrag, eine schnellstmögliche Lösung für die Schüler*innen und den Lehrkörper der Hermann-Schmid-Akademie gefordert.

SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Florian Freund: „Die CSU-Fraktion hat sich mit ihrer OB-Kandidatin im stillen Kämmerlein (ohne Schulfamilie) wohl ausschließlich mit einer nicht durchdachten Planung über die Nachnutzung der HSA besprochen, ohne sich jemals ernsthaft Gedanken zu machen, was mit den betroffenen Schüler*innen und dem Lehrkörper nach einer Schließung passiert. Das ist für die ganze Schulfamilie ein Schlag ins Gesicht. So geht man nicht mit Menschen um! Erst durch die berechtigten, lautstarken Proteste die querbeet durch die Stadtgesellschaft zu hören sind, versucht die CSU Boden wieder gut zu machen.“ Zu spät wie Freund meint. „Diese Überlegungen hätten bereits vor Wochen erfolgen und Gespräche mit den Betroffenen geführt werden müssen.“

Für Planungen zur Zukunft des Peutinger Gymnasiums hatte der Schulreferent der Stadt Augsburg Jahre Zeit. Allerdings hat man auch hier das Gefühl, dass man alles verschlafen hat. Es liegen weder ausgedachte zukunftsorientierte Konzepte für den aktuellen noch für einen neuen Standort vor. Mit dem unüberlegten Vorstoße wollte die CSU die Fehler ihres Schulreferenten bei Seite wischen, kritisiert Freund.

Erfreut zeigt sich dagegen der Fraktionschef über das Angebot der Lehmbaugruppe Augsburg, Teile der Hermann-Schmid-Akademie zu übernehmen. „Der Ansatz ist auf jeden Fall weiterzuverfolgen. Mit einer Übernahme hätten die Schüler*innen der Technikerschule wieder eine Planungssicherheit. Für einige hätte es das Aus ihrer Ausbildung bedeutet, da sie weite Wege in Kauf hätten nehmen müssen und ihnen dafür das Geld schlichtweg fehlt,“ so Freund.

Wie es mit den Schüler*innen und dem Lehrkörper der Wirtschaftsschule und der Rudolf-Diesel Realschule weitergeht ist dagegen noch völlig offen.

Die SPD-Fraktion fordert, dass schnellstmöglich Gespräche zwischen dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, der Regierung von Schwaben und der Schulverwaltung geführt werden müssen. Ziel müsse es sein, dass beide Schulen übergangsweise als staatliche Real- oder Wirtschaftsschule weitergeführt werden.

SPD-OB-Kandidat Dirk Wurm: „Die Zeit drängt. Wir müssen schnellstmöglich Lösungen für die betroffenen Schüler*innen und Lehrer finden. Es ist doch ein Unding, die Leute im Regen stehen zu lassen. Ich möchte eine Lösung an der sich die Stadt und der Freistaat beteiligt sein müssen.“ Wurm hat diesbezüglich einen Brandbrief an den Bayerischen Kultusminister Dr. Piazolo geschickt und um Unterstützung gebeten. Es muss als erstes versucht werden, dass die jetzigen Schüler noch ihren Abschluss an derselben Schule absolvieren können.

„Als weiterer Schritt muss geprüft werden, wie die Schüler*innen möglichst aller Schulteile der HSA Planungssicherheit bekommen. In welchem Umfang beispielsweise die Lehmbaugruppe Augsburg auch die Realschule übernehmen kann, wird von deren Seite noch geprüft. Unabhängig davon muss schon jetzt geprüft werden, mit welchen Maßnahmen die Reischlesche Wirtschaftsschule ggf. temporär von 4 auf 6 zügig erweitert werden kann. Es ist bekannt, dass wir in Augsburg zu wenig Realschulen haben und ein Großteil schon jetzt aus allen Nähten platzt. Eine Unterbringung in der Reichleschen Wirtschaftsschule wäre aus meiner Sicht temporär möglich,“ so Wurm.

Das im Vorfeld mit der Lehmbaugruppe oder anderen privaten Schulträgern keine Gespräche geführt wurden kann OB-Kandidat Wurm nicht verstehen. „Eine gute Politik für die Zukunft unserer Kinder und Enkel, eine durchdachte Bildungspolitik stelle ich mir anders vor.“

Die SPD-Fraktion fordert aufgrund der schlechten Kommunikation für kommende Woche eine öffentliche Informationsveranstaltung und hat zugleich beantragt, dass das Thema in der öffentlichen Sitzung des Augsburger Stadtrates behandelt werden muss.

F.d.R.

Michael Egger

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