Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
der Klimawandel und dessen Folgen stellen uns auf vielfältige Weise vor Herausforderungen. Laut den Untersuchungen für das Klimaanpassungskonzept für die Stadt Augsburg wird unsere Region vor allem Hitze- und Dürreperioden mit kurzen Starkregenereignissen und Windböen erleben. Die Klimabedingungen in Augsburg werden dem gegenwärtigen Klima auf dem Westbalkan oder dem Hinterland von Venedig entsprechen. Insbesondere während der zu erwartenden Hitzeperioden werden eng bebaute, von Kaltluftschneisen weitgehend abgeschnittene Bereiche von Wärmestauungen betroffen sein, da sich bebaute Bereiche stark aufheizen und ein Luftaustausch nicht möglich ist. Die kann den Aufenthalt im Freien für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen gefährlich machen. Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband hat in diesem Sommer auf diese Gefahren aufmerksam gemacht und die Kommunen aufgefordert, die durch Hitze entstehenden Gefahren ernst zu nehmen.
Daher nimmt die Teilstrategie „Katastrophenschutz/ Schutzgut Mensch“ des KASA zurecht die Handlungsfelder „Vorsorgende Schadensvermeidung“ und „Selbstschutz und Selbsthilfe in Bevölkerung und Privatwirtschaft steigern“ in den Blick und der Stadtrat hat im Mai die Erarbeitung eines Hitzeaktionsplans beschlossen.
Bis der entsprechende Hitzeaktionsplan erarbeitet ist und umgesetzt werden kann, braucht es für die besonders vulnerablen Gruppen aber schon jetzt (Zwischen-) Lösungen. Wie die Kältehilfe mit Kältebus im Winter Leben retten kann, zeigt auch die Hitzehilfe, die dieses Jahr erstmals in Berlin durchgeführt wurde, dass wohnungs- und obdachlose Menschen, aber auch andere vulnerable Personen – etwa Seniorinnen und Senioren – bei extremer Hitze Versorgung und Rückzugsmöglichkeiten brauchen.
Konkrete Bedarfe reichen von Trinkangeboten über Sonnenschutzcreme und Sonnenhüten bis zu entsprechenden Aufenthaltsangeboten. In Berlin waren auch mehrere „Cooling-Busse“ unterwegs, in denen sich Fußgänger*innen und vulnerable Menschen aufhalten und vom Hitzestress erholen konnten.
Die ersten Ergebnisse haben gezeigt, dass das Angebot von vielen unterschiedlichen Personengruppen wahrgenommen wurde und Gesundheit schützen konnte.
Die Fraktion SPD/Die Linke – die soziale Fraktion – stellt daher den folgenden
Antrag:
- Die Verwaltung wird beauftragt, zusammen mit dem SKM, der die Kältehilfe in Augsburg anbietet, und der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen eine Hitzehilfe ab dem Jahr 2023 zu erarbeiten.
- Die Verwaltung prüft, ob hierfür Förderprogramme des Bundes oder des Landes in Anspruch genommen werden können (zum Beispiel durch GesundheitPlus).
Mit freundlichen Grüßen