Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
am Königsplatz ist ein verwahrlost aussehendes Holzkästchen zu finden. Es wird augenscheinlich nicht gepflegt, es befindet sich Müll und Hundekot in der unmittelbaren Umgebung. Kein Schild oder Ähnliches weist darauf hin, was es mit diesem Holzdreieck auf sich hat.
Nach einigen Recherchen findet man vage heraus, dass das Beet, welches an den verhängnisvollen Schwarzen Winkel der KZ-Abzeichen erinnern soll, an die Opfer des Nationalsozialismus gedenken soll, die damals als „Assoziale“ gebrandmarkt wurden. Es wurde anscheinend letztes Jahr aufgestellt und mit Dreiecksklee bepflanzt. Davon ist leider nichts mehr zu sehen.
Auf der Homepage der Stadt Augsburg ist zur Erinnerungskultur folgendes zu lesen: „Die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus ist eine wichtige Grundvoraussetzung für die Aneignung politischer Bildung und das Erlernen von Demokratiefähigkeit, Toleranz und Zivilcourage. Die Stadt Augsburg hat es sich deshalb zum Anliegen gemacht, der Erinnerungskultur einen besonderen Stellenwert einzuräumen. Im Vordergrund soll die mahnende Erinnerung an die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes und das Gedenken an dessen Opfer stehen.“
Dieses Holzkästchen entspricht, im jetzigen Zustand, nicht dem Anspruch, den wir als Stadt haben und auf unserer Homepage bewerben.
Die SPD-Stadtratsfraktion stellt daher folgende
Anfrage:
1. Wer hat dieses Holzkästchen aufgestellt und wer ist für dessen Instandhaltung zuständig? Wie und warum wurde der Standort gewählt?
2. Warum ist von diesem Gedenkzeichen nichts bekannt und warum weist kein Schild oder ähnliches darauf hin?
3. Entspricht dieses Holzkästchen dem Konzept des Augsburger Weges? Wie soll die Zukunft dieses Kästchens aussehen?
Mit freundlichen Grüßen
gez. gez. gez.
Margarete Heinrich Anna Rasehorn Gabriele Thoma
Fraktionsvorsitzende Stadträtin Stadträtin
Als PDF herunterladen: Holzkästchen- Gedenkstätte am Königsplatz