Kürzere Taktzeiten für Tram und Busse notwendig

10.3.2022
Augsburg

Augsburg, 9.03.2022. Die Stadt plant offenbar eine Angebotsgestaltung mit einem gestreckten Takt (7,5 Min.) und bedarfsabhängigen Verstärkerzügen dauerhaft zu etablieren.      

In der Angebotswahrnehmung und -beurteilung durch potentielle Kunden spielen aber Verstärkerzüge so gut wie keine Rolle. Im Hinblick auf die Kundengewinnung sind sie sozusagen „verschenkt“. Je häufiger man aber nachfrageorientiert Verstärkerzüge einsetzen muss, umso stärker ist dieser Effekt. Wahrgenommen wird nur der regelmäßige, veröffentlichte Takt – und auch der von noch-nicht-Nutzern oder unregelmäßigen Nutzern nur, soweit er merkbar ist. Gerade der 7,5 Min. Takt hat den großen Nachteil, dass er verwirrt, weil man sich nicht eine bestimmte Abfahrtsminute merken kann. Am besten für die Kundengewinnung sind Takte von 5 Min. und geringer, weil der potentielle Kunde merkt, dass er sich eben keinen Fahrplan merken muss: Er wartet nie länger als max. 5 Minuten. Hinzu kommt: Je öfter man Verstärkerzüge tagsüber ein- und aussetzen muss, desto häufiger hat der Verkehrsbetrieb Ein- und Ausrückfahrten, also unproduktive Fahrzeiten (die aber genauso viel kosten wie nutzbare Fahrten).     

„Aus genau diesen Erkenntnissen hat man in Augsburg seinerzeit das Verstärkersystem beendet und den 5-Min.-Takt eingeführt. Begründung: Das dauernde Ein- und Ausrücken kostet am Ende fast genau so viel, wie der 5-Min.-Takt. Mit dem durchgehenden 5-Min.-Takt aber gewinnen man Fahrgäste und ein positiveres Image. Diese Überlegung war damals korrekt und sie ist es auch heute noch“, so Dirk Wurm, stellv. Fraktionsvorsitzender.

„Jetzt, also genau dann, wenn man eigentlich dringend neue Kunden gewinnen und zurückgewinnen will, ist daher die „neue“ Strategie völlig unsinnig und unproduktiv. Erst recht dann, wenn sie auch noch mit Fahrpreiserhöhungen gekoppelt wird.           

Daher fordern wir in Hinsicht auf die Erreichung der Klimaziele der Stadt Augsburg und auch wegen seines positiven Symbolwerts die Wiedereinführung des 5-Min-Taktes“, so Wurm weiter.

„Ebenfalls völlig unattraktiv sind die Taktzeiten von einer halben Stunde bei den Bussen in den Abend- und Nachtstunden: viele Bürger*innen sind nicht direkt an das Tramnetz der swa angebunden und darauf angewiesen, dass der Anschluss zwischen Straßenbahnen und Bussen klappt. Insbesondere beim Umstieg aus der Tram in den Bus, der ins Wohnviertel fährt, kann es dann vorkommen, dass man des Nachts fast eine halbe Stunde bei Wind und Wetter an einer dusteren Haltestelle auf den nächsten Bus warten muss, weil der Anschluss zum vorherigen knapp verfehlt wurde. Da fährt doch niemand gerne mit den öffentlichen Verkehrsmitteln!

Daher fordern wir hier die (Wieder-)Einführung des durchgehenden Viertelstundentaktes bei allen Buslinien bis zum Betriebsende und eine Anpassung der Anschlüsse für optimale Umstiege“, so Wurm abschließend.

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