Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
Bayern und Augsburg werden nachts immer heller – und die Lichtverschmutzung hat negative Folgen für Mensch und Tier: Zugvögel werden verwirrt und unendlich viele Insekten finden in den Lampen den Tod. Bei den Menschen wird das Schlafhormon Melatonin gehemmt und dadurch der Tag-Nacht-Rhythmus gestört. Diese Störung wird auch mit der Entwicklung von Depressionen und chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht.
Die Stadt Augsburg gilt laut Wikipedia als „Modellstadt für umweltfreundliche Beleuchtung“, weil sie bis 1999 25.000 Leuchten der Stadt mit Natriumhochdrucklampen ausgerüstet hat, die viel weniger Insekten angelockt und schon damals Energie gespart haben. In unserer Anfrage „Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Augsburg auf LED“ vom 19.07.2022 hat uns Umweltreferent Reiner Erben geantwortet, dass die Optimierungsmöglichkeiten der Natriumhochdrucklampen, z.B. durch Dimmen oder Halbnachtschaltung, mittlerweile ausgeschöpft sind – Augsburg rüstet daher nach und nach, je nach finanzieller Lage, auf LED-Straßenlaternen um. Allerdings hat das Lichtspektrum von Leuchtdioden, die für Beleuchtungszwecke eingesetzt werden, einen sehr hohen Blauanteil, der sich aufgrund der Rayleigh-Streuung besonders stark in der Atmosphäre verteilt.
Auch in Anbetracht der Energiekrise stellt sich die Frage, was Augsburg zum Thema Lichtverschmutzung, außer an der „Earth light“-Aktion teilzunehmen, unternimmt.
Wir stellen daher folgenden
Antrag:
- Dem Umweltausschuss wird in einer der kommenden Ausschusssitzungen über das Bemühen der Stadt Augsburg zur Eindämmung von Lichtverschmutzung berichtet.
- In dem Bericht soll auch die Frage beantwortet werden, welche Optimierungsmöglichkeiten wir bei den LED-Lampen zur Eindämmung der Lichtverschmutzung haben
- Im Vorfeld der Sitzung wird den Ausschussmitgliedern der letzte Bericht zur Lichtverschmutzung (wir meinen, es sei 1997 gewesen) zugeleitet.
Mit freundlichen Grüßen
