Mittel für das Präventionsprogramm „HeyLife“ an Augsburger Schulen

25.5.2023

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

die Corona-Pandemie ist vorbei, doch unsere Kinder und Jugendlichen leben, was ihre psychische Gesundheit angeht, weiterhin im Krisenmodus. Die Fachliteratur weist auf die anhaltend hohen bzw. steigenden Zahlen psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen hin. Der dringende Wunsch zu dieser Thematik etwas an den Schulen anzubieten, kommt aus der Elternschaft, den Schulforen, der SMV, sowie von Lehrkräften. Wir haben hierauf bereits mit unserem Antrag vom 23.11.2021 hingewiesen.

Wenn im Kindes- und Jugendalter erstmals psychische Erkrankungen auftreten, bergen sie das Risiko bis ins Erwachsenenalter fortzubestehen bzw. sich zu verschlechtern. Psychische Störungen erhöhen nicht nur das Risiko für Schüler*innen eine Klasse zu wiederholen, sondern auch für Schulabsentismus bis hin zum Schulabbruch. Aus diesem Grund ist aus gesellschaftlicher und gesundheits- ökonomischer Sicht die Gesundheitsförderung und Prävention zu diesem Thema im Kindes- und Jugendalter besonders relevant, um die Gesundheit, Bildungschancen und somit auch das Arbeitseinkommen unserer künftigen Generation zu fördern und das Risiko psychischer Erkrankungen zu reduzieren.

In Bezug auf Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung kommt der Schule gerade in Krisenzeiten eine besondere Bedeutung zu. Durch ehrenamtliches Engagement entstandene Konzepte wie „HeyLife“ liegen der Stadt Augsburg vor.

„HeyLife“ ist ein Programm in Form von Workshops an Schulen, zum Umgang mit psychischen Erkrankungen und zur Suizidprävention. Es wurde an der Uni Dresden entwickelt, wissenschaftlich begleitet und evaluiert. In Kooperation mit der Uni/ FH werden Studentinnen aus den Fachbereichen Erziehungswissenschaften, Medizin; Psychologie, Soziale Arbeit etc. befähigt diese Workshops an Schulen abzuhalten. Es ist eine Win-Win Situation, einerseits aufgrund des Peer zu Peer Ansatzes, andererseits wird den Student*innen die Möglichkeit geboten ihr Wissen und Können in der Praxis anzuwenden.

Die Umsetzung von „HeyLife“ kommt an unseren Augsburger Schulen nur schleppend voran, da keine ausreichende Personalkapazität zur Verfügung gestellt wird. U.a. endet das Praktikum einer Studentin, die für die Vernetzung des „HeyLife Programmes“ mit den Schulen zuständig ist, im Juli 2023.

Um das Präventionsprogramm „HeyLife“ an Schulen zu implementieren und die Kooperation und Koordination mit der Uni Augsburg nachhaltig zu gestalten, bedarf es einer kontinuierlichen Ansprechperson bzw. einer Person, die für die Umsetzung des Präventionsprogrammes zuständig ist. Die Abteilung des Jugendamtes, die für viele notwendigen Präventionsprogramme zuständig ist, kann die Umsetzung von „HeyLife“ mit ihrer jetzigen Personalsituation nicht stemmen. Die Thematik ließe aber z.B. eine Verortung im Gesundheitsamt bzw. Bildungsreferat zu oder eine Beauftragung externer Kräfte. Es geht nicht nur darum, wie in der Kooperation mit Brücke e.V. die Workshops an Schulen anzubieten, sondern das „HeyLife Programm“ in seiner ganzen Bandbreit zu koordinieren und an unseren Augsburger Schulen zu implementieren.

Unabhängig von der Frage der Verortung des Themas in der Amtszuständigkeit ist klar, dass es richtig und wichtig ist, die im Herbst geplante Kampagne zum Thema „psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ zu starten. Im Zuge dessen müssen dann die notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, um Kindern und Jugendlichen auch ein entsprechendes nachhaltiges Angebot machen zu können. Auf Ehrenamtlichkeit und Praktikanten zu setzen ist der falsche Ansatz. Die Stadt Augsburg muss selbst Akteur bei der Prävention gegen psychische Krankheiten von Kindern und Jugendlichen sein.

Die SPD/DIE LINKE- die soziale fraktion stellt deshalb folgenden

Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen zur Durchführung des Präventionsprogrammes „HeyLife“ an Augsburger Schulen zur Verfügung zu stellen. Dabei ist ein webbasiertes niedrigschwelliges Hilfeportal mit zielgruppenorientierten Informationen zu passenden Hilfsangeboten mit einzurichten.

Mit freundlichen Grüßen

Hier können Sie eine Frage stellen: