Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
der Fachkräftemangel ist ein Dauerthema unseres Werkausschusses Altenhilfe und Sozialausschusses. Im Bereich der Pflege ist der Arbeitsmarkt bundesweit, aber auch in Augsburg besonders unter Druck. Qualifizierte Pflegekräfte werden in unserer Stadt händeringend gesucht und sind dringend benötigt, um unsere leistungsfähige soziale Daseinsvorsorge dauerhaft aufrechtzuerhalten und fortzuentwickeln. Für viele Berufsinteressierte ist die Ausbildung in Vollzeit aufgrund der familiären Situation nicht möglich, zumal sehr viele dann nach der Ausbildung ebenfalls in Teilzeit arbeiten. Diese Interessierten verbleiben deshalb oftmals auf dem Niveau von unausgebildeten und angelernten Pflegehelfer*innen. Insbesondere für Allein- oder Getrennterziehende Menschen bedeutet der Stundenaufwand von 38,5h/Woche oft eine unüberwindbare Hürde. Ebenfalls gibt es viele Menschen, die während der Ausbildung noch Deutsch als Zweitsprache erlernen und neben der Ausbildung auch Sprachkurse absolvieren.
Deshalb ist es sinnvoll zu erproben, ob das zu schaffende Angebot Anklang findet: Die Ausbildung zur Pflegefachhelfer*in oder zur Pflegefachfrau*mann in Teilzeit zu absolvieren. Als Orientierung kann beispielsweise das Programm „APH intensiv“ in Wiesbaden dienen, da auch Sprachlernen oft eine Hürde beim Absolvieren einer Ausbildung darstellen.
Antrag:
Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit der städtischen Altenhilfe, des Universitätsklinikums und den Heimerer Schulen (gern auch mit der ARGE öffentliche Wohlfahrtsverbände) ein oder mehrere Modellprojekte, die die Ausbildung zur Pflegefachhelfer*in sowie die Ausbildung zur Pflegefachfrau*mann in Teilzeit mit einer Wochenarbeitszeit zwischen 50 – 75 Prozent VZÄ ermöglicht zu entwickeln. Start des Modellprojektes soll zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres im Herbst 2023 sein. Hierbei soll der Kontakt nach München gehalten werden, die das Modell ebenfalls ausprobieren wollen.
Mit freundlichen Grüßen