Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
der Plärrer konnte diesen Sommer wieder stattfinden und wurde von den Besucher*innen gut angenommen. Der Plärrer ist als Schwabens größtes Volksfest von großer Bedeutung für die gesamte Region und in aller Regel ein Paradebeispiel dafür, dass in Augsburg friedlich und sicher gefeiert werden kann. Nichtsdestotrotz sehen wir – auch aufgrund der Erfahrungen anderer Volksfeste – noch Verbesserungspotenzial, um insbesondere die Sicherheit und das subjektive Sicherheitsempfinden der Besucher*innen zu verbessern.
Die Etablierung von besonderen Hilfsangeboten auf dem Oktoberfest in München hat sich bewährt: Seit 19 Jahren kümmert sich die Aktion „Sichere Wiesn“ um Prävention, Aufklärung und Hilfe für Mädchen* und Frauen* auf dem Oktoberfest. Sie wird von freien Trägern organisiert und durchgeführt und von der Stadt München gefördert.
Hier finden Mädchen* und Frauen* Unterstützung, die in einer Notlage sind, sich verunsichert, orientierungslos oder bedroht fühlen. Das Hilfsangebot umschließt kleinere Probleme wie verlorene Wertsachen oder leere Handys aber auch Hilfe und Beratung bei sexuellen Übergriffen, Drogen-/Alkoholmissbrauch oder wenn die Verabreichung sog. KO-Tropfen befürchtet wird. Die Fallzahlen in München lassen erwarten, dass es auch in Augsburg einen Bedarf gibt: Mit 521 Hilfeleistungen in 228 Fällen wurden in der ersten Oktoberfestwoche 2022 rund 50 Prozent mehr Hilfeleistungen gegeben als 2019. Dabei sind die betroffenen Frauen* in den allermeisten Fällen unter 30 Jahre alt und kommen aus München oder dem Landkreis.
Daher stellt die SPD/DIE LINKE-die soziale fraktion folgenden
Antrag:
Die Verwaltung erarbeitet in Zusammenarbeit mit der freien Trägerlandschaft und der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen ein Konzept eines SafeSpaces, ähnlich wie die „Sichere Wiesn“ für den Plärrer. Dieses soll über eine Öffentlichkeitskampagne bekannt gemacht werden.
Mit freundlichen Grüßen