Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
in bestehenden Quartieren stellt sich häufig die Notwendigkeit heraus, Flächen für Gemeinbedarf zu schaffen, um Anlaufstellen, Dienste und Bedürfnisabdeckung der Bewohnerschaft zu ermöglichen. Das Textilviertel ist ein sich stark entwickelnder Stadtteil. In den letzten 15 Jahren sind in diesem Stadtteil sehr viele Wohnungen und Häuser gebaut worden. Die Einwohnerzahl ist demnach in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und wird in nächster Zukunft noch weiter ansteigen. Auf dem ehemaligen OBI-Areal am Fabrikschloss, dem ehemaligen LEDVANCE-Gelände und auf dem Gelände der ehemaligen Straßenmeisterei werden voraussichtlich knapp 2.000 neue Wohnungen gebaut. Im Gegensatz zu anderen Stadtteilen gibt es in diesem Stadtteil jedoch noch keine gewachsene Nachbarschaft und keine Zentren. Nicht wenige der neuen Stadtteilbewohner kommen außerhalb von Augsburg und benötigen eine längere Zeit, sich in dem neuen Wohnort zurecht zu finden. Aus diesem Grund bietet sich für den wachsenden Stadtteil ein Nachbarschaftszentrum an.
Ein Nachbarschaftszentrum hat zur Aufgabe, zur Entwicklung eines Gemeinwesens beizutragen. Dazu gehört der Aufbau einer „Kultur des Zusammenlebens“ z. B. durch die Organisation von Veranstaltungen wie auch Angebote der Beratung. Dabei ist das Ziel, Zusammenhalt und das Sicherheitsgefühl aller Bewohner aufzubauen. In dem Nachbarschaftszentrum soll es Beratungs- und Begegnungsmöglichkeiten geben. In den Räumlichkeiten können auch Versammlungen aber auch kleinere private Feiern durchgeführt werden. Denkbar sind auch Hausaufgaben- und Kinderbetreuung.
Neben dem Gefühl der Sicherheit wäre für die Bewohner*innen für Jung und Alt auch eine Anlaufstelle für eine Beratung eminent wichtig.
Zu wissen, dass in „meinem“ Quartier ans dieser Stelle eine Beratung, Auskunft und Vermittlung von Hilfen zu erhalten sind verschafft den Bewohnern ein Wohlgefühl.
Gerade auch für Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen kann hier eine große Hilfestellung angeboten werden, um den fortlaufenden Alltag bei einem bestehenden oder einsetzenden Handicap zu organisieren.
Die SPD/DIE LINKE-die soziale fraktion stellt aus diesem Grund folgenden
Antrag:
- Die Verwaltung wird beauftragt, ein Konzeptentwurf für ein „Nachbarschaftliches Begegnungszentrum „Textilviertel“ mit Quartiersmanagement und ein tragfähiges Finanzierungsmodell mit geeigneten Träger zu erstellen.
- Die Verwaltung wird beauftragt, in Nähe oder auf dem Neubaugebiet des ehemaligen OBI-Gelände einen geeigneten Standort zu suchen und eine für alle Seiten realisierbare und wirtschaftlich tragfähige Raumplanung zu erarbeiten.
- Die Verwaltung wird beauftragt, den Jugend-, Sozial und Wohnungsausschuss über den Fortgang zu unterrichten.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Dr. Florian Freund Fraktionsvorsitzender
Jutta Fiener stellv. Fraktionsvorsitzende
Frederik Hintermayr stellv. Fraktionsvorsitzender
Anna Rasehorn Stadträtin
Dr. Stefan Kiefer Stadtrat
Gregor Lang Stadtrat
SPD-DIE LINKE beantragen ein nachbarschaftliches Begegnungszentrum für das Textilviertel