Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
Die Umwandlung der ehemaligen Reese-Kaserne zum Wohngebiet ist ein wichtiger Meilenstein der Transformation Augsburgs von der militärisch geprägten Garnisonsstadt zur Friedensstadt.
Es fehlt jedoch an historischen Erläuterungen, die diese Transformation im Stadtbild nachvollziehbar machen.
Der jetzt neu zu überplanende Teil der ehemaligen Reese-Kaserne (vormals Somme-Kaserne) verfügt über eine besonders facettenreiche Geschichte: Er war nicht nur Wehrmachts- und US-Kaserne, sondern dazwischen auch für mehrere Jahre die Unterkunft Tausender ukrainischer Kriegsflüchtlinge und seit 2007 unter dem Namen „Kulturpark West“ Heimat für viele Künstler*innen und kulturelle Veranstaltungen. Aus allen genannten Epochen ist Bildmaterial verfügbar: Mit diesem Material sollte die wechselhafte Geschichte dieses Areals den künftigen Besucher*innen und Bewohner*innen lebendig vor Augen geführt werden.
Daher stellen wir den ANTRAG zur Entwicklung eines Konzepts für bebilderte Informationstafeln zur Geschichte des Areals der ehemaligen Reese-Kaserne.
BEGRÜNDUNG
Mit solchen Informationstafeln auf dem ehemaligen Kasernengelände könnte ein wichtiges Kapitel der neueren Augsburger Stadtgeschichte – im Einklang mit Konzepten, wie sie die Stadt Augsburg mit dem Textilpfad und der Beschilderung der Halle 116 andernorts bereits verfolgt – anschaulich vor Ort dokumentiert werden. Zudem würde damit ein Teil der
Forderungen der Initiative zum Erhalt der ehemaligen Reese-Gebäude erfüllt und damit das Engagement dieser Initiative honoriert.
Die Verwaltung soll deshalb beauftragt werden, den Ausschreibungstext für den Architektenwettbewerb zur Neubebauung des Kulturpark-West-Areals entsprechend zu ergänzen.
Bei der Entwicklung der Inhalte für den „Erinnerungspfad“ ist die Fachstelle für Erinnerungskultur der Stadt Augsburg einzubinden.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Gesamte Fraktion