SPD/DIE LINKE-die soziale fraktion: zügig impfen –Alle Möglichkeiten ausschöpfen!

21.10.2021
Augsburg

Die Stadt Augsburg bringt die Impfungen langsamer voran als andere Großstädte in Bayern und Deutschland. Während München, Nürnberg und Regensburg eine Impfquote bei Zweitimpfungen von über 68 Prozent vorweisen können, sind es in Augsburg gerade mal 65, 4 Prozent (Stand 19.Oktober). Besonders augenfällig ist der Unterschied zu Städten wie Bremen und Bremerhaven. Dort ist es durch umsichtiges und konsequentes Handeln der Verantwortlichen gelungen, den Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung deutlich zu erhöhen. Zuletzt hat die Stadt Erlangen ein umfassendes Paket für niedrigschwellige Impfangebote verabschiedet. Dort finden Impfungen bis in die Abendstunden in Einkaufszentren oder auch bei Semester-Opening-Veranstaltungen für Studierende statt.

Während andere Kommunen also die Impfquote durch den Einsatz von mobilen Impfteams ohne vorherige Terminvereinbarung erhöhen wollen, gibt es in Augsburg ein sehr eingeschränktes Angebot. Mobile Impfteams können erst ab 10 Personen mit vorherigem Auftrag gebucht werden, was eine zusätzliche unnötige Hürde darstellt. Die als niederschwellig gedachten Angebote laufen ins Leere, weil seit Monaten nur die gleichen Standorte bedient werden und die Öffnungszeiten wenig bürgerfreundlich sind: so ist bspw. Der Impfbus vor der Werner-Egk-Grundschule nach unserem Kenntnisstand nur in der Zeit von 8:00 bis 13:45 geöffnet.

Frederik Hintermayr, stellv. Fraktionsvorsitzender: „Die Stadtregierung macht es sich sehr leicht, die Verantwortung auf die Staatsregierung und die Bürgerinnen und Bürger abzuwälzen. Wir haben als Kommune natürlich die Verantwortung dafür, Impfungen so schnell und einfach wie möglich anbieten zu können. Mit den bestehenden Instrumenten werden Teile der Bevölkerung, die sich impfen lassen würden, es aber bisher aus welchen Gründen auch immer noch nicht getan haben, nicht erreicht. Ein erneutes Abwarten, wie es die Stadtregierung in bisher vielen Bereichen der Pandemie getan hat, darf es in Augsburg nicht mehr geben. Wir brauchen dringend niedrigschwellige Angebote, wie sie in München, Nürnberg oder Erlangen vorhanden sind. Wichtig ist auch, dass sich die Öffnungszeiten der Impfangebote den Lebensrealitäten der Bürgerinnen und Bürger anpassen. Zwischen 8 und 13:45 Uhr werden wir nur die wenigsten Menschen zusätzlich erreichen.“

Dr. Florian Freund: „Wir brauchen eine klare Linie, statt dem Hin und Her der Landesregierung. Wir müssen auch endlich enger mit Verbänden, Vereinen und Kirchen zusammenarbeiten, um Menschen zu erreichen, die bisher nicht genug informiert worden sind. Denn ein Pfarrer, Trainer oder Vereinsvorstand wird als Multiplikator in vielen Fällen einen besseren Zugang zu Menschen haben, die sich Gedanken um eine Corona Impfung machen. Wir brauchen eine Stadtregierung, die endlich auch eigenständige Entscheidungen trifft. Dazu zählen mehr dezentrale Impfangebote. Der Pandemie kann nur im Dreiklang (Impfzentren, Ärzte-Betriebsärzte und mobile Trupps) entscheidend entgegnet werden. Wir müssen es den Bürgerinnen und Bürgern so einfach wie möglich machen, sich impfen zu lassen. Deshalb müssen mobile Trupps zu den Örtlichkeiten an denen sich sehr viele Menschen aufhalten. Das sind zum Beispiel Parkplätze auf Supermärkten, Diskotheken, Kinos usw. Wir fordern dies bereits seit dem Sommer, wurden bisher jedoch immer nur auf laufendende Gespräche vertröstet. Wenn wir einem erneuten Anstieg der Infizierten entgegenwirken und nicht erneut Spitzenreiter in Deutschland sein wollen, wird es dringend Zeit, dass aus solchen Gesprächen endlich auch Taten folgen und konkrete Projekte werden.“

F.d.R.

Michael Egger

Fraktionsgeschäftsführer

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