Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
vor zehn Jahren wurde die Idee eines Holbein-Campus geboren. Der Bebauungsplan Nr. 500 aus dem Jahr 2009 beinhaltet unter anderem den Umbau der Hallstraße. Das Ziel: Verkehrsberuhigung, kein Durchgangsverkehr mehr und die Umwandlung der 35 Meter breiten Hallstraße zum sog. „Holbein-Campus“.
Die beidseitig, an die Straße angelagerten Schulgebäude sind durch den Durchgangsverkehr funktional und atmosphärisch stark beeinträchtigt. Die notwendigerweise ständige Querung zwischen den Gebäuden über die Straße hinweg birgt für Schüler*innen und dem Lehrkörper ein Gefahrenpotential. Zudem fehlen an dem Holbein-Gymnasium Pausenhof- und Freiflächen.
Nach einem Realisierungswettbewerb erhielt die Preisträgerin im Dezember 2012 den Auftrag zur Ausarbeitung eines Vorentwurfs. Nach einigen Abstimmungsrunden wurde dieser Vorentwurf im Dezember 2014 von Bau- und Konversionsausschuss abgesegnet. Von Seiten der städtischen Planer wurde anhand des Vorentwurfs Ende 2018 eine erneute Planung durchgeführt. Diese Planung sieht vor, dass der motorisierte Verkehr auch in Zukunft weiterhin ungehindert und zweispurig durch die Hallstraße führen soll.
Der mit dem 1. Preis bedachten Vorentwurf sieht zwischen den Schulgebäuden eine verbindende Platzfläche vor, die unter anderem auch als Fußgängerzone ausgewiesen werden kann.
Die dominierenden Bauten der Hallstraße, die des Holbeingymnasiums nördlich und südlich der Straße, benötigen einen klar erkennbaren Platz als gut nutzbaren Mittelpunkt des schulischen Lebens. Da dieser Mittelpunkt gleichzeitig im öffentlichen Raum der Stadt Augsburg liegt, stellt er einen wichtigen Beitrag zur Aufwertung des öffentlichen Raumes dar. Es kann zudem durch die Bipolarität des Raumes als Schulhof und öffentlicher Platz ein interessanter Ansatz für eine Nutzungsüberlagerung entstehen. Dazu ist jedoch die Sperrung der Hallstraße für den motorisierten Verkehr erforderlich.
Die Schulfamilie des Holbein-Gymnasiums hat in der Vergangenheit immer wieder gefordert, dass die Hallstraße gesperrt wird und dadurch die notwendigen Pausen- und Bewegungsräume geschaffen werden.
Nachdem die Konrad-Adenauer-Allee im Zuge des Umbaus des Königsplatzes verkehrsberuhigt ist und in Zukunft zu einer „Fahrradstraße“ umgewidmet werden soll, bietet sich eine Sperrung mit Notdurchfahrt der Hallstraße zwischen den Schulgebäuden an.
Die SPD –Stadtratsfraktion stellt deshalb folgenden
Antrag:
1; Die Verwaltung wird beauftragt, alle notwenigen Maßnahmen umgehend zu ergreifen, um einen Bewegungs- und Begegnungsraum in der Hallstraße zwischen den Hausnummern 4 und 12 zu schaffen, der mit der Schulfamilie auf Grundlage des Planungswettbewerbs entwickelt und bis 2020 umgesetzt wird. Hierbei ist darauf zu achten, dass die bestehenden Bäume weitgehend erhalten bleiben.
2; Der Ziel- und Quellverkehr auf der westlichen und östlichen Hallstraße ist abwickelbar zu gestalten. Eine Notdurchfahrt über den Platz ist zu gewährleisten.
3; Die Verwaltung wird beauftragt, für die Erreichbarkeit der gewerblich genutzten Immobilien mit den Hausnummern 4, 11, 12 Kurzparkzonen einzurichten.
Mit freundlichen Grüßen
gez. gez. gez. gez.
Dr. Florian Freund Willi Leichtle Stefan Quarg Margarete Heinrich
Fraktionsvorsitzender stellv. Fraktionsvorsitzender stellv. Fraktionsvorsitzender stellv. Fraktionsvorsitzende
gez. gez. gez. gez.
Angela Steinecker Christian Moravcik Gabriele Thoma Anna Rasehorn
Stadträtin Stadtrat Stadträtin Stadträtin
gez. gez.
Jutta Fiener Hüseyin Yalcin
Stadträtin Stadtrat
In PDF herunterladen: SPD-Fraktion fordert Teilsperre der Hallstraße für Bewegungsräume des Holbeingymnasiums