Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die angekündigte Schließung des Augsburger Standorts von Fujitsu Siemens im Jahr 2020 hat nicht nur in Augsburg für große Erschütterung gesorgt. Betroffen sind von der angekündigten Schließung rund 1.800 Mitarbeiter. Leider ist die Schließung nicht die einzige, die dem Wirtschaftsraum Stadt Augsburg erheblich zu schaffen macht. In diesem Jahr wurde das Werk des Lampenherstellers LEDVANCE geschlossen. Hier sind über 700 Menschen vom Verlust des Arbeitsplatzes betroffen. Der Roboter- und Anlagenhersteller KUKA baute 2017 im Bereich Anlagenbau rund 250 Stellen ab. Im gleichen Jahr stellte auch der finnische Papierhersteller UPM eine komplette Papiermaschine ein. Hier waren 150 Mitarbeiter von den Stellenkürzungen betroffen. Auch die Firma OBI hat im Jahr 2016 ihren Markt in Augsburg mit 52 Mitarbeitern geschlossen und Weltbild hat nach der Insolvenz von 2.300 Beschäftigten die Belegschaft auf 400 Beschäftigte deutlich reduziert.
Rückblickend auf die letzten Jahre gesehen, wird der Anschein erweckt, dass der Wirtschaftsstandort Augsburg besonders stark von Abwanderung, Insolvenzen und Schließungen großer und namhafter Industrieunternehmen und Konzernen betroffen ist.
Leider kann es für die Zukunft nicht ausgeschlossen sein, dass Augsburg auch weiter von Firmenabwanderungen,-schließungen nicht verschont bleiben wird und es für den Wirtschaftsstandort schwieriger werden wird, Ansiedlungen großer namhafter Firmen herbeizuführen.
Von Seiten der Stadt Augsburg muss daher dringend das WARUM eruiert werden. Woran liegt es, dass Insolvenzen, Schließungen, Umstrukturierungen im großen Maße stattfinden.
Stimmen die Rahmenbedingungen des Standorts Augsburg nicht mehr?
Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Bund und Land?
Liegt es an der Globalisierung und die härtere Konkurrenz?
Es muss im Interesse der Stadt Augsburg liegen, Antworten und Fakten zu finden, um Abwanderungen und Schließungen von angesiedelten Firmen und Konzernen zu verhindern. Gleichzeitig muss geprüft werden, welche Möglichkeiten die Stadt Augsburg hat, den Wirtschaftsstandort weiter auszubauen.
Die SPD Fraktion stellt folgenden
Antrag:
Die Verwaltung wird beauftragt, eine Matrix erstellen, wo die Gründe für die Abwanderungen liegen. Die Betrachtung sollte nicht nur die regionalen Gründe erfassen, sondern auch die auf Landes- und Bundesebene. Für die inhaltlichen Antworten, sind neben den der abwandernden Unternehmen auch die Gewerkschaften, Kammern und Ministerien zu befragen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. gez.
Margarete Heinrich Willi Leichtle
Fraktionsvorsitzende stellv. Fraktionsvorsitzender
gez. gez.
Dr. Florian Freund Stefan Quarg
stellv. Fraktionsvorsitzender stellv. Fraktionsvorsitzender
In PDF herunterladen:SPD-Fraktion stellt Prüfantrag bezüglich Abwanderung großer Firmen aus Augsburg