Antrag der SPD-Stadtratsfraktion zur AVV-Tarifreform:
SPD-Stadtratsfraktion beantragt eine Nachbesserung beim neuen Kurzstreckenticket des AVV
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
seit dem 01.01.2018 ist die neue Tarifreform des AVV in Kraft. Die SPD Stadtratsfraktion hat der Tarifreform seinerzeit nicht zugestimmt, weil wir Sorge um die Akzeptanz bei den Nutzern hatten. Wie sich seit Inkrafttreten der Reform herausgestellt hat, waren die Sorgen der SPD begründet. Die Kritik an der Reform richtet sich – neben den Verschlechterungen beim Seniorenticket und der Einführung eines neun-Uhr-Tickets – vor allem gegen die Zusammenlegung der Tarifzonen 1 und 2 bei den Bartarifen. Insbesondere empfinden die Fahrgäste das neue Ticket für Kurzstrecken als keinen adäquaten Ersatz für den Wegfall der Preisstufe 1 in den Bartarifen.
Dieses Kurzstreckenticket gilt zwar im gesamten Verbundraum und in allen Bussen und Straßenbahnen. Es berechtigt aber lediglich zu Fahrten bis zu max. 4 Haltestellen: Einstieg plus 4 Haltestellen. Diese Ausgestaltung bedeutet für viele Augsburger Bürgerinnen und Bürger gegenüber dem alten Tarifsystem eine deutliche Verschlechterung. So gelangen mit diesem Ticket Personen, die am Rand der Zone 10 wohnen, nicht einmal in die Innenstadt und zum Teil nicht mal aus ihrem Stadtteil. Um in die Innenstadt zu gelangen müssen manche Fahrgäste das Doppelte bezahlen. Das führt dazu, dass viele ehemals treue Gelegenheitsfahrer den ÖPNV meiden und wieder verstärkt auf das Auto umsteigen werden. (Die Ankündigungen zahlreicher ÖPNV-Nutzer sind auch den Leserbriefspalten der letzten Wochen zu entnehmen).
Ziel der Tarifreform war es, mehr Kunden für den ÖPNV zu gewinnen und Kunden zu binden. Dieses Ziel sehen wir – in Anbetracht der aktuellen öffentlichen Diskussion – als stark gefährdet an. Zudem besteht die Befürchtung, dass wieder mehr motorisierter Individualverkehr in der Augsburger Innenstadt kommen wird und dadurch der Ausstoß von CO2 und Staus zunehmen werden.
Um den begründeten Kritikpunkten der Nutzer Rechnung zu tragen muss als Sofortmaßnahme eine Nachbesserung beim „Kurzstreckenticket“ erfolgen.
Die SPD-Stadtratsfraktion stellt daher folgenden
Antrag:
Die Verwaltung wird beauftragt, das „Kurzstreckenticket“ auf 6 Haltstellen (Einstieg plus 6 Haltestellen) auszuweiten.
gez.
Margarete Heinrich Dr. Florian Freund Willi Leichtle Stefan Quarg Dieter Benkard
Fraktionsvorsitzende stellv. Fraktionsvors. stellv. Fraktionsvors. stellv. Fraktionsvors. Stadtrat
Angela Steinecker Anna Rasehorn Hüseyin Yalcin Ulrich Wagner Sieglinde Wisniewski
Stadträtin Stadträtin Stadtrat Stadtrat Stadträtin
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SPD-Stadtratsfraktkion fordert Nachbesserungen beim Kurzstreckenticket