Augsburg, 21.09.2022. Dass Bäume allein schon durch ihre Existenz für mehr Lebensqualität in der Stadt sorgen, zeigt das Engagement vieler Gruppen und Einzelpersonen für die Stadtbäume in Augsburg. Wissenschaftlich bewiesen ist jedenfalls, dass in den zugepflasterten urbanen Räumen Bäume mit Schattenwurf und Verdunstung für mehrere Grad Abkühlung sorgen und so die klimawandelbedingten Hitzetage erträglicher machen. Um nun herauszufinden, wo in der Innenstadt noch zusätzliche neue Bäume sinnvoll angesiedelt werden können, hat die Stadt für die Nördliche Innenstadt ein Gutachten beauftragt. Dieses Baumkonzept wurde Anfang des Jahres fertig und weist nun für das Gebiet zwischen Dom, Theater und Jakobertor 420 ganz konkrete Orte nach, die prinzipiell für einen Baumstandort geeignet wären. „Das ist wirklich der ganz große Wurf,“ so ÖDP-Stadtrat Pettinger. „Wenn wir es tatsächlich schaffen, die vorgeschlagenen Standorte nach und nach zu bepflanzen, können wir in Sachen Klimawandelanpassung einen gewaltigen Schritt nach vorne tun.“ Natürlich müsse man an vielen der angedachten Standorte den Untergrund entsprechend von Leitungen (Sparten) frei machen, aber man wisse jetzt zumindest, wo es Sinn macht, in die Umsetzung zu gehen. Wenn Straßen oder Plätze durch Baustellen sowieso verändert würden, sei dies der ideale Zeitpunkt um kostengünstig den Boden für neue Stadtbäume zu bereiten. So soll – wenn es nach dem Willen der SPD/DIE LINKE – die soziale fraktion und ÖDP geht – z.B. bei der heuer noch anstehenden Planung zur Umgestaltung für die Jakoberstraße das Baumkonzept vollumfänglich einfließen.
Von SPD/DIE LINKE – die soziale fraktion und der ÖDP liegen schon seit vergangenem Jahr Anträge bei der Verwaltung vor, die anregen, gleich für das nächste Stadtgebiet ein weiteres solches Gutachten zu beauftragen, um so Zug um Zug das gesamte Stadtgebiet zu erfassen. „Von der Verwaltung wird zwar signalisiert, dass man diese Idee für sinnreich hält, aber seit einem halben Jahr streiten sich nun schon das Umwelt- und das Baureferat darüber, wer denn das Gutachten beauftragen muss und vor allem wer es bezahlen soll. In dieser Zeit hätte man schon wieder ein weiteres halbes Untersuchungsgebiet abarbeiten können“, so Pettinger. Der Klimawandel
schreite weiter voran und man bräuchte so schnell als möglich die Information, wo man neue Straßenbäume anpflanzen könne. Pettinger: „Damit dann bei jeder Baustelle die Chance besteht auch gleich noch Bäume zu pflanzen. Stattdessen verstricken sich die Verantwortlichen in kleinkariertem Verwaltungshickhack!“
Mit einem neuerlichen Antrag will die SPD/DIE LINKE – die soziale fraktion und die ÖDP deshalb jetzt für klare Verhältnisse sorgen: ein „Baumkonzept Südliche Innenstadt Augsburg“ soll umgehend in Auftrag gegeben werden. Für die Finanzierung soll die allgemeine Deckungsreserve verwendet werden. In den nächsten Jahren muss dann durchgehend für die Abarbeitung weiterer Stadtgebiete Geld im Haushalt der Stadt vorgesehen werden. Auch soll ein Masterplan regeln, wie die Untersuchungsgebiete eingeteilt werden und in welcher Reihenfolge die Begutachtung erfolgen wird. „Und wenn es tatsächlich am Geld scheitern sollte, dann würde ich dafür sogar Kredite aufnehmen, denn bei kaum einer anderen Maßnahme können wir mit Geld so viel für ein gesundes Leben in unserer Stadt tun,“ meint Pettinger.