Die Schließung der Augsburger Karstadt-Filiale und mögliche Nachnutzungen beschäftigen die Augsburger Stadtpolitik weiter. In ihrer gestrigen Fraktionssitzung hat sich die SPD intensiv mit dem aktuellen Sachstand und den möglichen Nachnutzungen beschäftigt und sich auch bereits auf eine bevorzugte Variante festgelegt.
Dr. Florian Freund, Fraktionsvorsitzender:
„Wir bedauern nach wie vor die Entscheidung von Galeria Karstadt, den Standort in Augsburg zu schließen. Nach unseren Informationen wäre die Schließung nicht zwingend gewesen. Der Plan der Investoren lag offensichtlich nur darin zu bestehen, von den Vermietern Zugeständnisse zu erzwingen, um Kosten einzusparen. Ideen für einen zukunftsfähigen Weiterbetrieb fehlen. Um einen weiteren langen und schädlichen Leerstand in der Innenstadt zu verhindern, ist es uns wichtig, zusammen mit der Eigentümerin eine gute Nachnutzung für die große Immobile zu finden. Aus diesem Grund muss jegliche Art der Nachnutzung gedacht und mit der Eigentümerin besprochen werden. Nach unserem Kenntnisstand wird es in den unteren Etagen weiterhin Möglichkeiten für eine qualitativ hochwertig Einzelhandelsnutzung geben. In den oberen Etagen wird es nach unserer Sicht eher schwierig werden, Einzelhandel zu etablieren. Das bietet aus unserer Sicht aber auch riesige Chancen, um den drängenden Raumbedarf für kommunale Pflichtaufgaben zu lösen. Einzelhandel in den unteren Geschoßen verbunden mit öffentlichen Nutzungen in den oberen Etagen: das bietet große Chancen und kann zur Sicherung der Frequenz in der Innenstadt dienen.“
Tatjana Dörfler, Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses und bildungspolitische Sprecherin, erläutern die konkreten Vorstellungen der SPD:
„Wir haben in den umliegenden Schulen, z.B. im Holbein-Gymnasium, der Ulrichschule und der Berufsschule 3, erhebliche Raumbedarfe. Die Schülerzahlen steigen weiter an. Anbauten oder gar Neubauten in der Innenstadt sind in naher Zukunft nicht umsetzbar. Um die dringende Raumnot der Innenstadt-Schulen schnell und pragmatisch zu lösen, ist es wichtig, dass die Stadt Augsburg jetzt auch alle Möglichkeiten einer Nutzung des Karstadt-Gebäudes prüft.“
Fraktionsvize und wirtschaftspolitischer Sprecher Dirk Wurm:
„Dazu gehört eine mögliche Teilanmietung für Schulzwecke.“ „Die Eigentümerin steht nach unserem Kenntnisstand einer schulischen Nutzung der noch freien Flächen grundsätzlich positiv gegenüber. Um die akuten Raumprobleme der umliegenden Schulen kurzfristig zu lösen, ist es aus unserer Sicht wichtig, dass die Stadt Augsburg alle Möglichkeiten auch einer schulischen Nutzung in diesem Gebäude prüft. Die Immobilie würde nach derzeitigem Informationsstand noch über eine Fläche, wie z.B. vom Holbein-Gymnasium dringend benötigt, verfügen. Somit bietet es sich doch an, durch die schulische Nutzung zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Eine Kombination aus Einzelhandel in den unteren Etagen und schulischen Nutzungen in den oberen Geschossen können eine win-win-Situation für die Innenstadt und die Schulen in Augsburg bedeuten. Unnötige Verzögerungen können wir uns nicht mehr leisten. Deshalb muss die Stadt zügig prüfen, welche Voraussetzungen zu erfüllen sind, damit Einzelhandel, Schulen und letztlich die Innenstadt profitieren. Es liegt im Interesse aller Beteiligten, dass die Immobilie schnellstmöglich vollständig genutzt wird.“
F.d.R.
Michael Egger
Fraktionsgeschäftsführer