Stadt und OB stehen ebenfalls in der Verantwortung
SPD- Fraktionsvize und wirtschaftspolitischer Sprecher Dirk Wurm:
„Wir kritisieren die erneuten Schließungspläne bei Galeria Karstadt Kaufhof auf das Schärfste. Zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren ist Galeria Karstadt Kaufhof insolvent. Die Verantwortlichen der Stadt geben sich überrascht, obwohl seit längerer Zeit absehbar eine Schließung des Standortes drohte. Neben dem seit Jahren ungelösten Leerständen in der Annastraße und in der Karolinenstraße, kommt mit der drohenden Schließung ein weiteres großes Objekt in der Innenstadt hinzu. Dass der zuständige Wirtschaftsreferent den Sachstand kennt, ist ja schön, bringt uns und dem Einzelhandel in der Stadt aber nicht weiter. Die Stadt mit OB Weber steht in der Pflicht, nachhaltige Impulse für die Belebung der Einkaufsinnenstadt zu setzen. Es erweckt den Eindruck, dass sich die schwarz-grüne Regierung mit dem Ist-Zustand der Innenstadt viel zu lange zufriedengegeben und Missstände sehenden Auges in Kauf genommen haben. Transformation braucht Taten und nicht nur schöne Worte!“
Stadträtin Tatjana Dörfler schlägt in die gleiche Kerbe:
„Es braucht endlich einen Plan für unsere Innenstadt und ihren Einzelhandel. Wir sind bereit, an einem solchen Nutzungskonzept für das Karstadt-Gebäude im Herzen der Innenstadt mitzuwirken, das beispielsweise eine kulturelle Nutzung samt Gastronomie oder eine schulische Nutzung beinhaltet. Wir sind uns sicher, dass dies im Sinne des Eigentümers sowie der Bürgerinnen und Bürger ist, denen das Warenhaus fehlen wird. Sollten die Pläne der Standortschließung Augsburg tatsächlich vollzogen werden, entsteht eine weiterer großer Leerstand in der Innenstadt. Für Augsburg und ihren Einzelhandel wäre das ein Desaster. Seit langem kritisieren wir, dass von Seiten der schwarz-grünen Stadtregierung Impulse für die Belebung der Innenstadt und des Einzelhandels ausbleiben. Es ist Zeit, endlich konkrete Maßnahmen umzusetzen.“
SPD-Rätin Christine Wilholm:
„Die drohende Schließung ist eine weitere bittere Nachricht für Augsburg und ein schwerer Schlag für die Beschäftigten. Es ist verantwortungslos, wie erneut mit den Ängsten und Sorgen der Beschäftigten und deren Familien umgegangen wird. Es kann doch nicht sein, dass die Beschäftigten aus Profitgier als Druckmittel genutzt werden und so zwischen die Fronten bei den Mietverhandlungen geraten. Der Plan der Investoren scheint offensichtlich nur darin zu bestehen, von den Vermietern Zugeständnisse zu erzwingen, um Kosten einzusparen. Ideen für einen zukunftsfähigen Weiterbetrieb fehlen. Wir fordern die Investoren dringend auf, alles zu tun, um umgehend sozialverträgliche Lösungen für die Kolleginnen und Kollegen zu finden. Sie haben seit Jahren für den Standort gekämpft, Ideen eingebracht, auf Lohn verzichtet und sind nun die Dummen.“
F.d.R.
Michael Egger
Fraktionsgeschäftsführer