Konzept und Zeitplan für das Römermuseum

4.10.2022
Augsburg

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

Augsburg war einst die größte Römerstadt des heutigen Süddeutschland. Als Hauptstadt der Provinz Raetien kam ihr eine besondere Stellung im römischen Reich zu und war bereits lange vor den Fuggern ein bedeutender Handelsplatz, an dem Menschen aus ganz Europa zusammenkamen. Von der reichhaltigen 450- jährigen römischen Geschichte der zweitältesten Stadt Deutschlands bemerkt man in Augsburg allerdings herzlich wenig.

Das römische Museum in der ehemaligen Dominikanerkirche ist nunmehr 10 Jahre geschlossen. Eine Wiedereröffnung ist bis dato nicht in Sicht. Die Stadt Augsburg behilft sich mit einer Miniausstellung im Zeughaus, die dem Erbe der Römer in keinster Weise gerecht wird. Aus dem ironischen Ausspruch „das römische Augsburg in Kisten“ ist knapp 60 Jahre nach der Gründung des Römischen Museum ein trauriger Dauerzustand geworden.

Die Sammlung des Römischen Museums gehört zu den fünf bedeutendsten in ganz Deutschland. Dem muss endlich Rechnung getragen werden, damit alle Augsburger*innen ab der über 2000-jährigen Geschichte ihrer Stadt teilhaben können. Dazu gehören neben einer umfassenden Dauerausstellung auch Sonderausstellungen sowie Angebote und Projekte für Schulklassen aus Augsburg und der Umgebung.

Nach jahrelanger Diskussion wurde das Thema Römermuseum bis heute immer wieder hintenangestellt. Bis heute gibt es keinen verbindlichen Zeitplan, konkrete Kostenkalkulationen oder Architektenwettbewerbe, wie ein Neubau realisiert werden soll. Der Augsburger Stadtrat hat für die Sanierung der Dominikanerkirche im Haushalt Mittel bereitgestellt. Es wurde bei den Beratungen aber klar, dass das Römische Museum dort nicht mehr eingerichtet werden kann, weshalb die benachbarte Turnhalle als Standort für die Errichtung für machbar befunden wurde. Im Übrigen verweisen wir auf unseren Antrag vom 04.Mai 2022 für ein Konzept „Interimslösung für das Römermuseum“.

Deshalb stellen wir folgenden

Antrag:

Die Verwaltung wird aufgefordert, bis Ende Juli 2023 ein Konzept sowie einen Zeitplan für die gedachten weiteren Schritte für das Römermuseum (von der Konzepterstellung, über die Mittelbeantragung zur Planung und anschließender baulicher Umsetzung) als Beschlussvorlage den zuständigen Gremien vorzulegen.

Mit freundlichen Grüßen

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