Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
um die nationalen Klimaziele zu erreichen, sind verstärkte Investitionen in den Schienenverkehr notwendig.
Aus diesem Grund stellt die SPD/DIE LINKE-die soziale fraktion folgenden
Antrag:
Die Augsburger Stadtspitze setzt sich nach Beschluss des Stadtrats für eine schnellstmögliche Umsetzung des Deutschlandtaktes auf der Bahnstrecke Augsburg (-Oberhausen) – Ingolstadt (-Nord) (N 80.a BY und N 80.b BY), der sog. Paartalbahn, ein. Dieser sieht hier durchgängig einen ganztägigen Halbstundentakt vor. Dieser wird bereits heute im Abschnitt Friedberg-Augsburg zum 15-Min.-Takt verdichtet, was nach dem Augsburger Regional-S-Bahn-Konzept auch künftig sicherzustellen ist.
Die Stadtspitze wendet sich daher mit folgenden Forderungen an den für den Schienenpersonennahverkehr zuständigen Freistaat Bayern:
- Die notwendigen baulichen Maßnahmen zur Umsetzung des Halbstundentakts zwischen Ingolstadt und Augsburg und zur Beibehaltung des 15-Min.-Takts zwischen Friedberg und Augsburg – hierzu zählen insbesondere weitere Kreuzungspunkte und/oder mehrgleisige Abschnitte – sollen unverzüglich identifiziert und realisiert werden.
- Dabei sollen auch Maßnahmen zur Beschleunigung der Strecke und im Gegenzug die Einrichtung eventuell weiterer Haltepunkte wie z.B. Weiherfeld (Zuchering) und Paar geprüft werden.
- Da Teilabschnitte der Strecke bereits elektrifiziert sind, soll der Einsatz batterieelektrischer Triebzüge statt der bisherigen Dieselfahrzeuge und hierzu ggf. die Einrichtung weiterer elektrifizierter Streckenabschnitte geprüft werden.
Begründung:
Im finalen Fahrplan des Deutschlandtaktes ist in Abstimmung mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, die den Schienenpersonennahverkehr im Auftrag des Freistaats Bayern plant und bestellt, ein künftig durchgehender Halbstundentakt auf der sog. Paartalbahn, der Bahnstrecke Augsburg (-Oberhausen) – Ingolstadt (-Nord) (N 80.a BY und N 80.b BY) vorgesehen. Das sorgt für einen attraktiveren Schienenpersonennahverkehr und entlastet Straßen wie die B300, die parallel zur Bahnstrecke verläuft.
Zwischen Friedberg und Augsburg ist heute schon ein 15-Minuten-Takt als essentieller Bestandteil des Augsburger Regional-S-Bahnkonzepts eingerichtet, der allerdings durch die geplante Zunahme von Fern- und Güterverkehr zwischen Augsburg Hbf. und Augsburg-Hochzoll gefährdet ist. Es liegt im gemeinsamen Interesse der Regionen Ingolstadt und Augsburg, durch einen entsprechenden Ausbau der Strecke deren Bedeutung für die Nahverkehrsbedienung in beiden Regionen, aber auch als Zubringer zu den ICE-Bahnhöfen Ingolstadt und Augsburg, zu stärken. Dadurch würde auch eine kundenfreundliche und schnellere Taktung vom Oberhauser Bahnhof zum Hochzoller Bahnhof gewährleistet und eine bessere Verbindung von Augsburg-West nach Augsburg Ost hergestellt.
Für die angestrebte Taktverdichtung muss die überwiegend eingleisige Strecke ertüchtigt werden. Dies erfolgt durch weitere Kreuzungsbahnhöfe bzw. zweispurige Abschnitte, in denen sich Züge begegnen können.
Wünschenswert ist darüber hinaus eine Beschleunigung der überwiegend sehr geradlinig trassierten Strecke. Die damit erzielbaren Fahrzeitgewinne erhöhen einerseits die Attraktivität, können andererseits aber auch weitere sinnvolle Halte zur Verbesserung der Nahverkehrsbedienung, sowohl in der Region Ingolstadt als auch in der Region Augsburg, ermöglichen, ohne dadurch die im Deutschlandtakt in Ingolstadt und Augsburg vorgesehenen Anschlüsse zu gefährden.
Dem gleichen Ziel, aber natürlich auch dem Umweltschutz dient die perspektivische Umstellung der Strecke auf CO2-freie Fahrzeuge. Da Teilabschnitte der Strecke bereits elektrifiziert sind, bietet es sich an, auf dieser Strecke künftig moderne Batterieelektrische Triebzüge (BEMUs) einzusetzen, die mit entsprechenden Energiespeichern für Fahrdraht-freie Strecken von aktuell schon mindestens 80 Kilometern Länge ausgestattet sind und in anderen Bundesländern teilweise bereits im Einsatz, teilweise geplant sind. GGf. sind hierzu noch weitere Fahrdrahtabschnitte erforderlich, was zeitnah untersucht und eingeleitet werden sollte.
Mit freundlichen Grüßen