Augsburg, 13.04.2022. Die Sanierung der Augsburger Schulen, einst großartig mit einem Schulsanierungspaket mit dem Volumen von 300 Millionen Euro angekündigt, kommt nicht wirklich voran. Die Mitglieder des Bildungsbündnis Augsburg haben mit einem sehr eindrücklichen Hilferuf sich zu Wort gemeldet: In vielen Augsburger Schulen sind die baulichen Verhältnisse nach wie vor zum Teil unzumutbar. In den Klassenzimmern bröselt der Putz von der Decke, die Ausstattung ist in einem bemitleidenswerten Zustand und die Toiletten spotten jeglicher Beschreibung. Außerdem fehlen Räume. Es zeigt sich: Das in der letzten Amtsperiode des Stadtrates groß angekündigte Schulsanierungsprogramm hätte mindestens viermal so umfangreich sein müssen: von den 300 Mio. € ist inzwischen ein Großteil verbraucht und der Rest verplant.
„Unter allen Bildungsakteur*Innen in Augsburg besteht dagegen ein breiter Konsens in der Auffassung, dass der tatsächliche finanzielle Bedarf für die Sanierung der Augsburger Schulen aktuell bei 1 Milliarde € liegt. Dabei ist noch gar nicht berücksichtigt, dass Augsburg dringend eine weitere Realschule und eventuell auch ein weiteres Gymnasium braucht“, so Frederik Hintermayr.
Christian Pettinger stellt daher folgende drängende Fragen: „Wie gedenkt die Stadtregierung im Zusammenhang mit den drängenden Problemen an den Augsburger Schulen umzugehen? Welche weiteren Haushaltsmittel in welcher konkreten Höhe plant die Stadtregierung in den nächsten Jahren für die Schulsanierung in den Haushalt einzustellen? In welcher Form gedenkt die Stadtregierung, an den Freistaat heranzutreten, um ihn in die Pflicht zu nehmen? Wie gedenkt die Stadtregierung dem bestehenden Sanierungsstau entgegen zu wirken?“
„Für den Beobachter der nach wie vor an vielen Schulen dramatischen Situation, vor allem also für die Schüler*Innen, die Eltern und das pädagogische Personal wundert man sich sehr über die Prioritätensetzung bei der Schwerpunktsetzung der städtischen Finanzplanung. Anstatt immer nur darüber zu reden, in die Zukunft investieren zu wollen, sollte damit endlich ernst gemacht werden und in die Köpfe unserer Kinder investiert werden – denn diese stellen unsere Zukunft dar!“, so Pettinger weiter.
„Um unser Staatstheater und seine Sanierung ist es zwischenzeitlich sehr ruhig geworden – was Schlimmes bezüglich der dortigen Kostenentwicklung befürchten lässt. Geld, das offensichtlich für die Sanierung der Schulen fehlt“, so Florian Freund, Fraktionsvorsitzender.