SPD/DIE LINKE-die soziale fraktion: mehr Geld für Beschäftigte in den Kitas

10.12.2021
Augsburg

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

fast 2.000 Kinder in Augsburg haben keinen Kita- Platz erhalten. Bayernweit schneidet Augsburg im Vergleich zu anderen Kommunen und Gemeinden mit einem Versorgungsgrad von nur 84 Prozent vergleichsweise schlecht ab. Auch wenn dank der Arbeit in den letzten Jahren einige hundert Betreuungsplätze neu entstanden sind und auch 2021 etliche Vorhaben realisiert werden konnten, hinkt die Stadt dem Bedarf seit Jahren hinterher. Die Prognose, dass bis 2025 rund 4.500 Betreuungsplätze fehlen könnten, dürfte schon heute werdenden Eltern den Schlaf rauben. Maßnahmen wie Genehmigungsverfahren für Kita-Bauten zu vereinfachen sind richtige Schritte, die jedoch das bereits vorhandene und sich in Zukunft verschärfende Personalproblem nicht lösen werden können.

Die Stadt Augsburg hat als Arbeitgeberin in den vergangenen Jahren zunehmend mit Schwierigkeiten zu kämpfen, in bestimmten Bereichen qualifiziertes Personal in ausreichender Zahl auf dem Arbeitsmarkt zu finden, so auch im Bereich der Kindertagesstätten. Zwar kann die Stadt in der Konkurrenz mit anderen Arbeitgebern mit Arbeitsplatzsicherheit, vielfältigen und interessanten Tätigkeiten, familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen und einem überwiegend guten Entgeltniveau für sich werben. Dies kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass im teuren Großraum Augsburg trotzdem immer mehr Berufe trotz Ausschöpfens aller tarifvertraglichen Spielräume nicht mehr ausreichend attraktiv bezahlt werden können, um gut ausgebildetes Fachpersonal für eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst zu gewinnen bzw. zu halten.

Für die Stadt Augsburg werden daher grundsätzliche Überlegungen zu zusätzlichen flexiblen Entgeltbestandteilen unerlässlich, um mit Aussicht auf Erfolg in den Wettbewerb insbesondere mit der Privatwirtschaft aber auch mit anderen Kommunen eintreten zu können. Zwar ist die Entgelthöhe für die öffentlichen Arbeitgeber üblicherweise durch bindende Tarifverträge mit den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes aus zu verhandeln.  Bundesweit geltende Regelungen können aber naturgemäß die jeweiligen örtlichen Besonderheiten des Arbeitsmarktes nicht hinreichend berücksichtigen. Dieses Problem ist den Kommunalen Arbeitgebern und ihren Verbänden seit einiger Zeit bewusst. Die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat aus diesem Grunde für ihre Mitgliedsverbände die erforderlichen Grundlagen geschaffen, um eine zielgenaue und rechtlich zulässige übertarifliche Bezahlung bei nicht anderweitig möglicher Personalgewinnung bzw. Personalerhalt unter grundsätzlicher Wahrung des tariflich vorgegebenen Standards zu ermöglichen.

Der Fachkräftemangel bezieht sich unter anderem auf den Bereich der Kindertagesstätten. Die Stadt Augsburg bietet in ihren 40 städtischen Einrichtungen und sechs Mini-Kitas liebevolle Betreuung genauso wie eine pädagogische Vielfalt an Bildungsangeboten.

Ein Vergleich der Stellenausschreibungen zum Beispiel bei den Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger bei der Landeshauptstadt München und der Stadt Augsburg hat gezeigt, dass die Stellen bei gleicher Tätigkeit unterschiedlich bewertet sind. In München sind die Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger in S 4 TVöD und in Augsburg in S 3 TVöD eingruppiert. Hinzu kommt noch, dass die Stadt München den Beschäftigten im Bereich der Kindertagestätten eine Zulage von 270 € und zusätzlich 50 € pro Kind gewährt. Die Stadt München wirbt mit einem Einstiegsgehalt von 2.950 € ab dem ersten Tag. Im Gegensatz dazu erhalten die Beschäftigten in Augsburg im gleichen Bereich 2.476 €. Bei den Erzieherinnen und Erziehern werden in München eine Arbeitsmarktzulage in Höhe von 200 €, eine Zulage von 270 € und 50 € pro Kind bezahlt.

Siehe laufende Stellenausschreibung der Stadt München:

https://www.muenchen.de/leben/job/stellenangebote-paedagogik-erziehung/kinderpflege.html

Da wie oben beschrieben, die Stadt Augsburg händeringend nach entsprechenden Personal für die städtischen Kindertagesstätten sucht, stellt die SPD/DIE LINKE-die soziale fraktion folgenden

Antrag:

1; Die Verwaltung wird beauftragt, die Stellen in den städtischen Kindertagesstätten wie in München bereits praktiziert anzupassen bzw. anzuheben.

2; Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob wie bei der Stadt München praktiziert eine Augsburg-Zulage bzw. eine Arbeitsmarktzulage eingeführt werden kann. 

Mit freundlichen Grüßen

Menü:

Hier gelangen Sie zur Webseite der SPD Augsburg.

Hier können Sie eine Frage stellen: