Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die SPD-Stadtratsfraktion stellt folgenden
Prüfantrag:
Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob das Gelände der Firma Burlafinger in der Höchstätter Str. 20 von der Stadt Augsburg erworben werden und ein Erweiterungsbau der Martinschule errichtet werden kann.
Begründung:
Die Martinschule im Stadtteil Oberhausen platzt aus allen Nähten. Insgesamt weißt die Schule einen Fehlbedarf von 950 m2 bis 1500 m2 einschließlich fehlender Klassenzimmer, Verwaltungsräume und Ganztagsbetrieb auf. Nicht eingerechnet sind notwendige Freiflächen und Sportflächen.
Der Bedarf beruht auf drei grundsätzlichen Fakten.
- Die Martinschule und Löweneckschule teilten sich jahrzehntelang das Schulgebäude an der Flurstraße 30. Im Jahr 2013 zog die Martinschule in die freigewordenen Gebäude an der Pestalozzistraße 12, die ehemalige Pestalozzi-Grundschule. Allerdings war der zur Verfügung stehende Raum an der Pestalozzistraße 12 begrenzt, nicht alle Klassen der Martinschule konnten in die Pestalozzistraße umziehen. Vier, zeitweise auch fünf Klassen, verblieben an der Flurstraße, bis zum heutigen Tag. Nun besteht der unbestreitbare Sanierungsbedarf der Löweneckschule, der den Auszug der Klassen der Martinschule erforderlich macht. Zusammen mit dem Schulverwaltungsamt wurden Räumlichkeiten im Umfeld des Einzugsgebietes der Martinschule (Oberhausen, Kriegshaber und Bärenkeller) gesucht. Leider konnten keine geeigneten Räume für die Klassen der Martinschule gefunden werden. Die Schüler dieser derzeit vier Klassen gilt es also unterzubringen. Die Interimslösung ist die Aufteilung der Turnhalle an der Pestalozzistraße in Klassenräume. Eine langfristige Lösung ist dies aber keinesfalls. Das heißt konkret, für vier bis fünf Klassen werden Räume mit entsprechenden Nebenräumen und Freiflächen benötigt!
- Die Inklusion schreitet zwar voran und die Martinschule versteht sich als Schule, die die Inklusion intensiv befördert. Die konkreten Schülerzahlen sprechen aber für ein weiteres Wachstum der Martinschule, vergleichbar mit den meisten Förderschulen in Bayern. Insbesondere der sozioökonomische Hintergrund des Einzugsgebietes, einhergehend mit messbarer Zunahme von emotional-sozialem Förderbedarf in Quantität und Qualität und nicht zuletzt der Stadtteil Oberhausen als Zuzugsregion, sichert nicht nur die Schülerzahlen, sondern lassen ein weiteres Wachstum erwarten. Und dies, obwohl wir mit großem Nachdruck die Inklusion in die Regelschulen betreiben und umsetzen.
- Die Martinschule ist eine voll ausgebaute Ganztagsschule mit 13 Ganztagsklassen (einschließlich ganztägiger Stütz- und Förderklassen) und derzeit vier Ganztagsgruppen in der offenen Form. Laut gültigem Schulbauprogramm der Grund- und Mittelschulen, an denen sich auch das Schulbauprogramm der Förderschulen anlehnt, stehen der Martinschule noch Räumlichkeiten für den Ganztagsbetrieb zu. Die beengte Situation im Stadtteil Oberhausen ist sicherlich bekannt und muss nicht eigenes erläutert werden. Die Martinschule hat derzeit kaum Freiflächen und Bewegungsräume. Der Pausenhof ist für die Anzahl der Schüler eigentlich zu klein. Aber nicht nur das, es fehlt eben auch an den wesentlichen Räumen für die Ganztagsangebote, die laut Schulbauprogramm für Regelschüler obligatorisch sein sollten. Da es sich bei unseren Kindern und Jugendlichen aber um Förderschüler, insbesondere mit dem Förderbedarf emotional soziale Entwicklung handelt, ist der Bedarf umso größer, um ein sinnvolles pädagogisches Konzept umsetzen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
gez. gez. gez.
Dr. Florian Freund Dieter Benkard Jutta Fiener
Fraktionsvorsitzender Stadtrat Stadträtin