Stellungnahme der OB zum Theater ist Bankrott-Erklärung

12.9.2024
AugsburgInnenstadt

Die gestern veröffentlichte Stellungnahme der Oberbürgermeisterin zur Kündigung des Architekturbüros Achatz ist nach Ansicht der SPD-Fraktion eine Bankrott-Erklärung der OB und ihrer Stadtregierung.

Fraktionschef Dr. Florian Freund:

„Die Aussagen der OB zu den jüngsten Vorgängen um die Theater-Sanierung sind in sich widersprüchlich und verwundern doch sehr. Einerseits gibt sie an, die Kündigung dringlich angeordnet zu haben, andererseits habe es sich um eine Entscheidung des Baureferenten gehandelt. In der Folge heißt das doch, dass die OB entweder nicht gewusst hat, was sie da unterschreibt, oder aber, dass sie sich für das – neben dem Umbau des Hauptbahnhofs – größte Bauprojekt in Augsburg schlicht nicht interessiert. Beides wäre in ihrem Amt jedenfalls untragbar.

Die scheinbar fehlende Abstimmung innerhalb der Stadtregierung und die verspätete Information der relevanten Akteure, also des Kulturreferats als eigentlichem Bauherrn, der Intendanz und der die Stadtregierung tragenden Fraktionen, bei so entscheidenden Vorgängen wie der Kündigung des Theater-Architekten offenbart jedenfalls ein Besorgnis erregendes Kommunikationsdefizit, das das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Entscheidungsprozesse stark untergräbt.“

Dirk Wurm, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, schlägt in die gleiche Kerbe:

„Die gesamte Sanierung des Staatstheaters ist leider ein Desaster. Endlos steigende Baukosten, fehlende Projektsteuerung und Intransparenz. Dafür muss die OB die politische Verantwortung übernehmen.“

Wurm weiter: „Es ist angesichts der jetzt bekannt gewordenen Entwicklungen im Übrigen auch nicht nachvollziehbar, warum der für den 29. August geplante Ferienausschuss des Stadtrats mit der Begründung Mangel an Themen abgesagt wurde.“

Für die SPD müssen jetzt endlich die Fakten auf den Tisch.

„Wie sollen wir als Stadtrat denn damit umgehen, dass wir über die Hintergründe rein gar nichts erfahren? Wenn wir Probleme abstellen wollen, müssen wir sie doch zuerst benennen. Dazu ist die OB bislang entweder nicht bereit oder schlicht nicht in der Lage. Ausbaden müssen das die Beschäftigten des Theaters und die Augsburgerinnen und Augsburger, weil wir nicht ausschließen können, dass es in Zukunft so weitergeht“, so die kulturpolitische Sprecherin, Christine Wilholm.

F.d.R.

Lina Straßer

Stellv. Fraktionsgeschäftsführerin

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