Theatersanierung: schwarz-grün hat den Überblick verloren!

Die Sanierung des Staatstheaters wird sich weiter verzögern und deutlich teurer werden als ursprünglich geplant. Dies sorgt bei „SPD/DIE LINKE- die soziale Fraktion“ für Verärgerung.

Dr. Florian Freund, Fraktionschef: „Um bei Kostensteigerungen von 160 Millionen von einer Punktlandung zu sprechen, braucht man ein gehöriges Maß an Fantasie. Die Stadtregierung hat offensichtlich noch immer nicht erkannt, dass uns die Kosten für die Sanierung und die geplanten Neubauten aus dem Ruder laufen“.

Die Stadtratsfraktion hat sich bereits in der letzten Legislaturperiode des Augsburger Stadtrates stets zum Theaterstandort des großen Hauses (Bauteil 1) am Kennedyplatz bekannt. Allerdings hat sie auch gefordert, dass bei den geplanten Neubauten (Bauteil 2) aus Kostengründen ein Umdenken dringend notwendig ist.

Dirk Wurm, stellv. Fraktionsvorsitzender: „Angesichts der massiven Kostensteigerungen – und keiner weiß zum jetzigen Zeitpunkt, ob 350 Mio. € das Ende der Fahnenstange ist – wäre es klug gewesen, das Gaswerk als dauerhaften 2. Standort in die Planungen der letzten 18 Monate miteinzubeziehen. Nur zur Erinnerung: auch dort wurden bereits über 50 Mio. € investiert und wir wissen nicht genau, wie es an diesem spannenden Ort der Kultur weitergehen wird, wenn das Staatstheater auszieht.“

Die Fraktion „SPD/ Die Linke“ treibt zudem die Sorge um, dass die erheblichen Mehrkosten zu massiven Kürzungen in anderen Bereichen – insbesondere im Sozialen, der Bildung, des Sports und der Verkehrsinfrastruktur – führen werden. „Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass angesichts deutlicher gestiegener Preise für Gas und Strom, die finanziellen Spielräume auch für die Stadt deutlich enger werden. Jeder Euro, der für die sachgerechte Modernisierung des Staatstheaters benötigt wird, fehlt an anderer Stelle“, so Freund und Wurm.

Eine weitere Unsicherheit sehen Freund und Wurm in der Förderung durch den Freistaat Bayern. „Bis zu welcher Höhe der Baukosten der sogenannte „atmende Kostendeckel“ auch tatsächlich funktioniert, sprich der Freistaat die Kostensteigerung mitträgt und mitfördert, liegt vollkommen im Nebel. Hier brauchen wir dringen Klarheit, um am Ende nicht eine ganz böse Überraschung zu erleben.“

Den geplanten Neubau des „Kleinen Hauses“ hält die Fraktion architektonisch für durchaus ansprechend und gelungen, wenngleich die ursprüngliche Intention des Theaterneubaus am Kennedy-Platz weit darüber hinaus ging. „Städtebaulich ist vom ursprünglichen Gedanken, ein Theaterviertel im Zusammenspiel mit dem Fugger-Boulevard zu schaffen, nicht mehr viel übrig. Nicht nur weil auch der Fuggerboulevard nicht zu finanzieren sein wird. Dies ist ein herber Schlag für die Anwohner*innen und die Gewerbetreibenden rund um das Staatstheater, die sich dadurch eine Aufwertung ihres Quartiers erhofft haben.“

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