Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
Einsamkeit in ihren zahlreichen Facetten ist, gerade bei älteren Augsburger*innen, ein großes Thema in unserer Stadt. Gerade, aber nicht nur, wenn die Menschen keine Verwandten und wenig Rente/Einkommen haben.
Gerade an Weihnachten besteht eine gute Möglichkeit, diesen Menschen eine Freude zu bereiten – nämlich in Form von Wünschebäumen/Wunschbäumen. Vereinzelt werden sie schon von einzelnen Verbänden angeboten – beispielsweise hat das Tierheim eine Kooperation mit einem Dehner und Fressnapf oder das Hotel Maximilians hat einen Baum für das Frère-Roger-Zentrum in ihrem Foyer aufgestellt.
Die Stadt Coburg bietet in Zusammenarbeit mit ihrem Seniorenbeirat seit drei Jahren solche Bäume in ihren städtischen Altenheimen an. Das Konzept ist dabei relativ einfach: Die Mitarbeiter*innen verteilen die gelben Wunsch-Sterne an die Bewohner*innen oder Gäste, von denen sie wissen, dass sie nicht oft oder nie Wünsche erfüllt bekommen. Die Sterne hängen sie an Weihnachtsbäumen in ihren Foyers oder Eingangsbereichen. Von dort kann sich jede*r, die*der möchte, einen pflücken. Weil die gelben Sterne anonym ausgefüllt werden, aber nummeriert sind, können die Geschenke den Wünschenden auch zugeordnet werden. Die Obergrenze für die Wünsche liegt bei 20 Euro. Die Geschenke können, oft liebevoll verpackt und mit persönlichen Notizen, bis kurz vor Weihnachten in die Altenheime und den Senior*innenbeirat gebracht werden. Dabei beteiligen sich auch viele Vereine und Verbände in Coburg, sodass fast 400 Wünsche erfüllt werden konnten.
Eine ähnliche Aktion wurde und wird in Nettetal, Hemming oder Hannover durchgeführt: Dort können Bürger*innen anonymisierte Weihnachtspost in einem DIN A4-Briefumschlag an einsame Mitbürger*innen verschicken/abgeben. Die Post kann eine Weihnachtspostkarte, ein Gedicht oder Selbstgebasteltes enthalten. Diese Post wird in den beteiligten Altenheimen oder den Seniorenbeirat abgegeben/verschickt und von dort an die Empfänger*innen weitergegeben. Bis Anfang Dezember können einsame Mitmenschen, die sich über so eine Post freuen könnten, gemeldet werden.
Es sind kleine Gesten für kleines Geld, die aber viel Freude bereiten können.
Daher stellen wir folgenden
Antrag:
- Die Verwaltung soll in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat erarbeiten, wie solche Aktionen auch in Augsburg angeboten werden können bzw. aufzeigen, ob solche Aktionen schon durchgeführt werden.
- Die Möglichkeit, sich an den Aktionen nächstes Weihnachten zu beteiligen, könnte zu gegebener Zeit über die sozialen Medien der Stadt Augsburg oder Mitteilung in der Augsburger Allgemeinen beworben werden.
Mit freundlichen Grüßen