Frauen-Fußball- EM 2029: SPD-Fraktion übt Kritik an Stadtregierung

Die SPD-Fraktion übt scharfe Kritik in Richtung Stadtregierung für das Nein an einem Interessenbekundungsverfahren für die Frauen-Fußball- Europameisterschaft 2029.

Dirk Wurm, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und sportpolitischer Sprecher:

„Es ist nur noch ein Trauerspiel, was sich die schwarz-grüne Regierung alles leistet. Sich nicht als EM-Standort zu bewerben, ist ein schwerer Fehler und ein großer Imageschaden für die Sportstadt Augsburg und zeigt wieder einmal die Ambitions- und Mutlosigkeit dieser Stadtregierung. Wir erinnern uns alle doch gerne an die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2011 zurück. Dieses Großereignis war ein riesiger Erfolg für Augsburg, unsere Stadt konnte sich mit der EM international präsentieren. Es wundert schon sehr, dass die Stadt das Projekt so schnell vom Tisch wischt und, dass weder die sonst so auf Frauenförderung bedachten Eva Weber und Martina Wild noch der sonst so auf die Umweg-Rentabilität schauende Jürgen Enninger sich dafür einsetzen.“

SPD-Stadtrat Benjamin Adam, Mitglied im Sportausschuss, ergänzt:

„Frauen-Bundesliga, Champions League, Nationalmannschaft und eine sprunghaft steigende Zahl von Mannschaften: Der Frauenfußball erlebt gerade einen nie gewesenen Boom und Augsburg hat die große Chance 2029 als Spielort dabei zu sein. Dass die Stadtspitze eine offene Diskussion darüber bereits im Vorfeld abwürgt, ist völlig unverständlich. Würde die Stadtspitze genauso ablehnend reagieren, wenn es sich um die EM der Männer handeln würde? Es ist zum Mäusemelken, was da von der schwarz-grünen Stadtregierung entschieden wurde.“

Stadträtin Tatjana Dörfler, ebenfalls Mitglied im Sportausschuss:

„Die EM würde die Innenstadt beleben und vor allem eine riesige Zugkraft für den Mädchen- und Frauenfußball ausstrahlen. Weber, Enninger & Co lassen sich zwar liebend gern mit „Mädchen an den Ball“ fotografieren, kneifen aber, wenn es tatsächlich drauf ankommt. Es ging hier erst einmal um eine Interessensbekundung! Nicht einmal dafür den Mut zu haben, ist kurzsichtig.“

Dirk Wurm kritisiert, auf welche Art und Weise die Entscheidung zustande kam:

„Es kann nicht angehen, dass hier schon wieder eine für Augsburg besonders wichtige Entscheidung hinter verschlossenen Türen getroffen wurde. Ein solches Thema gehört in den Stadtrat! Die Stadtratssitzung fand direkt vor dem Ältestenrat statt, dort hätte das Thema angesprochen werden müssen. Offenkundig wollte die Stadtregierung das Projekt nicht und wollte eine Diskussion darum im Vorhinein verhindern.“

F.d.R.

Lina Straßer

Stellv. Fraktionsgeschäftsführerin

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