Letzte Woche wurde der SPD-Fraktion bekannt, dass die Kindertagesstätte Pfiffikus in Pfersee plant, bereits im laufenden Jahr die Beiträge auf mehr als das Doppelte zu erhöhen. Dabei räumte sie den Eltern ein Sonderkündigungsrecht ein. Nach intensiven Gesprächen zwischen dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Dirk Wurm und den Verantwortlichen konnte ein Kompromiss erreicht werden, wonach die Beiträge erst im kommenden Kindergartenjahr angehoben werden sollen.
Fraktionsvize Dirk Wurm:
„Ich bin erleichtert, dass die Kita Pfiffikus hier eingelenkt hat, da eine so plötzliche und drastische Gebührenerhöhung große Probleme für die Eltern verursacht hätte. Das Problem einer Beitragserhöhung ist allerdings nur aufgeschoben. Darüber hinaus besteht die Sorge, dass ähnliche Erhöhungen auch bei anderen Kitas auftreten könnten, was viele weitere Eltern vor finanzielle Schwierigkeiten stellen würde. Damit es nicht zu einem Dammbruch in der kompletten Kita-Landschaft kommt, hat meine Fraktion einen Antrag gestellt, mit dem Ziel, die Träger finanziell zu entlasten und die Gebühren bezahlbar zu halten.“
Stadtrat Dr. Stefan Kiefer erläutert:
„Die Stadt Augsburg muss in Gespräche mit den freien Trägern treten hinsichtlich der Refinanzierung des Kita-Personal inklusive des „Overheads“. Darauf aufbauend muss sie ihre eigenen Möglichkeiten der Zuschussanpassung in Abhängigkeit von der maximalen Höhe der Elternbeiträge überprüfen. Auch, wenn für die Stadt die Kinderbetreuung eine Pflichtaufgabe ist, ist die Refinanzierung gleichzeitig Landesaufgabe. Deshalb gilt es aus unserer Sicht – zusammen mit den Trägern – auszuloten, inwieweit die aktuellen Finanzierungsmodelle aus dem BayKiBiG noch ausreichend und angemessen sind. Aus diesem Grund muss die Stadt Augsburg mit den Spitzenverbänden der Kita-Träger und beim bayerischen Städtetag den Schulterschluss zur Reformierung und Erhöhung der Kostenerstattung für KiTa-Personal und damit zusammenhängende Betriebs- und Verwaltungskosten suchen. Denn bei strukturellen Änderungen im BayKiBiG würde auch die Stadt mit profitieren.“
Fraktionsvorsitzender Dr. Florian Freund abschließend:
„Die steigenden Kosten bei Bau und Betrieb erhöhen die Gefahr, dass sich die nicht-kommunalen Träger aus diesem Sektor zurückziehen oder die Gebühren exorbitant erhöhen, anstatt ihre Platzanzahl zu steigern. Das verschärft die Situation der Kindertagesbetreuung in Augsburg weiter drastisch. Die zuständige Referentin ist jetzt dringend gefordert, sich beim Freistaat für die Augsburger Kitas einzusetzen.“
F.d.R.
Michael Egger
Fraktionsgeschäftsführer
